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Studie

Unterstützungsangebote für die Zusammenarbeit

Unterstützung für die Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen Akteuren bei der Umsetzung von Medienbildung kann in unterschiedlichen Phasen ansetzen. Unterschieden werden können die Phasen:

  • Anbahnung (resp. Initiierung und Vorbereitung der Kooperation), Vorbereitung (resp. Planung und Konzeption von Angeboten),
  • Durchführung (resp. Organisation der Zusammenarbeit) und
  • Nachbereitung.

In allen drei Phasen können Unterstützungsangebote auf zwei Ebenen ansetzen:

  • Individuelle Ebene – im Fokus stehen hier individuelle Fähigkeiten, Kenntnisse sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
  • Strukturelle Ebene – im Fokus stehen hier institutionelle Bedingungen, die die Zusammenarbeit ermöglichen bzw. erleichtern.

UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE IN DEN VERSCHIEDENEN PHASEN

In der vorbereitenden Recherche wurden insbesondere Unterstützungsangebote identifiziert, die in der Vorbereitung hilfreich sein können. Zu nennen sind hier Hinweise zur Schulentwicklungsplanung und zur Öffnung der Schule, Muster für Kooperationsvereinbarungen, Checklisten für die Zusammenarbeit (wenngleich nicht auf den Gegenstand der Medienbildung fokussiert) oder auch gemeinsame Fachtage für schulische Lehr- und Fachkräfte und außerschulische Akteure sowie langfristig etablierte Arbeitskreise, die ein Kennenlernen von potentiellen Partnern ermöglichen.

Im Rahmen der Studie wurden auch Förderausschreibungen oder Preise mit dem Fokus auf die Zusammenarbeit als unterstützendes Element in der Vorbereitung betrachtet, da diese eine Zusammenarbeit motivieren und auch inhaltliche Schwerpunktsetzungen beeinflussen. Zusätzlich werden auch Fördermöglichkeiten benannt, die nicht unbedingt gezielt auf die Zusammenarbeit gerichtet sind, in deren Rahmen allerdings auch eine Zusammenarbeit realisiert werden kann. Als relevante Institutionen führen die Befragten Ministerien sowie nachgeordnete Einrichtungen wie Landesmedienzentren, Kooperationen mit der Wirtschaft, Finanzierungsmöglichkeiten über die Kommune (z. B. aus dem Bereich Kulturarbeit, Zusammenarbeit Jugendhilfe und Schule), Programme von Landesmedienanstalten sowie Vereine und Stiftungen an.

In diesem Spektrum setzen beispielsweise Anregungen zur Schulentwicklungsplanung stärker auf einer strukturellen Ebene an, während Fachtage idealerweise in einen strukturellen Kontext (wie ein Medienbildungskonzept der Schule) eingebettet sind, aber auch nur als individuelle Angebote ohne diesen Kontext genutzt werden können.

Sowohl für die Vorbereitung als auch für die Durchführung sind bereitgestellte Materialien und Konzepte  für die Zusammenarbeit relevant. Beide sind derzeit insbesondere dezentral verfügbar, d. h. Partner stellen ihre Inhalte auf den eigenen Webseiten ein und diese müssen dann über eine Internetrecherche gefunden werden.

In der Recherche konnte nur in einem Fall ein Angebot für die Nachbereitung und gemeinsame Reflexion zur Qualitätssicherung identifiziert werden, das über die allgemeine Reflexion der Zusammenarbeit hinausgehend fachlich spezifiziert wurde. Hier besteht also vor allem eine Herausforderung hinsichtlich der Sichtbarkeit. Das markiert einen wichtigen Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung von Unterstützungsangeboten.

Im Vergleich der drei Phasen ist damit insbesondere die Nachbereitung und Qualitätssicherung der Bereich, in dem bislang noch wenig strukturierte Angebote zur Unterstützung bereitstehen.

WÜNSCHENSWERTE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE AUS SICHT DER BEFRAGTEN

In den Interviews wurden mit den Experten Möglichkeiten diskutiert, wie die Zusammenarbeit von Schule und außerschulischen Partnern in der Medienbildung noch besser unterstützt werden kann. Aus den verschiedenen konkreten Vorschlägen, die eingebracht wurden, stellen wir nachfolgend die zentralen Funktionen vor, die diese Vorschläge erfüllen würden.

Funktionen, die aus Sicht der Experten von einer Unterstützung geleistet werden sollten:

  • Bereitstellung von Ressourcen für die nachhaltige Arbeit in Bildungspartnerschaften: Ein zentrales Anliegen der Befragten ist die Bereitstellung von Ressourcen, die es erlauben, nicht primär punktuell, projektbezogen, sondern langfristig zusammenzuarbeiten und die Präsenz an Schulen abseits von Projekten zu ermöglichen
  • Vernetzung von Akteuren: angefangen von der Partnersuche bis hin zu thematisch fokussierten Anlässen wie Fachtagen, bei denen sich Interessierte begegnen können.
  • Organisatorische Entlastung der Zusammenarbeit, z.B. in den Bereichen Terminorganisation, Kommunikation etc. So gibt es Modelle, bei denen lokale Arbeitskreise bei diesen organisatorischen Aufgaben durch zentrale Koordinierungsstellen unterstützt
  • Fachliche Anregungen: beispielsweise über bereitgestellte Materialien, die gut sicht- bzw. auffindbar bereitgestellt werden, möglichst für beide Partner offene Fort-/Weiterbildungsveranstaltungen  oder die Unterstützung der Sichtbarkeit von erfolgreichen Modelle der Zusammenarbeit; analog zur Schulsozialarbeit könnte eine Form der Schulmedienarbeit  mit  medienpädagogischen  Fachkräften etabliert werden, um die Entwicklung von Medienkonzepten an Schulen und die Umsetzung von entsprechenden Angeboten zu begleiten. Anders als in bestehenden Beratungsstrukturen sollten gezielt außerschulische Fachkräfte diese Aufgaben übernehmen, nicht Lehrkräfte mit Zusatzqualifikation.
  • Qualitätssicherung: Wiederkehrend wird dargelegt, dass eine gemeinsame Auswertung und Reflexion der Zusammenarbeit bislang nur selten systematisch stattfindet. Ist dies doch der Fall, dann wird die Auswertung intern in der eigenen Einrichtung, aber nicht strukturiert in der Konstellation der Zusammenarbeit realisiert. Die Einbindung der eigentlichen Zielgruppe – der Schüler – findet noch weniger statt und markiert zugleich einen Bereich, in dem die Qualitätssicherung noch weiter ausgebaut werden sollte.

Eine ausführliche Darstellung findet sich in der Langfassung der Studie

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