Auch im vergangenen Jahr haben sich die Medienanstalten mit dem Einfluss verschiedener Medien auf die Meinungsbildung in Deutschland befasst. Dazu wurde der Medienalltag von 1.412 Studienteilnehmenden ab 14 Jahren im Rahmen der Mediengewichtungsstudie 2023 erfasst und ausgewertet. Berücksichtigt wurden dabei die Mediengattungen Fernsehen, Radio, Internet, Zeitung, Zeitschrift und Magazin.
Ein besonderes Augenmerk wurde bei der Auswertung auf die Funktion von Intermediären wie sozialer Netzwerke bei der Verbreitung von Informationen gelegt. Vor allem Kinder und Jugendliche haben oft Probleme damit, wahre von verfälschten Inhalten zu unterscheiden und die Legitimität von Anbietern einzuschätzen, sind jedoch gleichzeitig besonders im Internet einer andauernden, stetig wachsenden Flut an Desinformation und Verschwörungstheorien ausgesetzt. Es ist deswegen wichtig, die Reichweite solcher digitaler Angebote einzuschätzen, um Minderjährige auf künftige Herausforderungen vorbereiten zu können.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau von 2019 ist die Mediennutzung für informative Zwecke im letzten Jahr etwas angestiegen. Insgesamt gaben 81,4 Prozent aller 14- bis 29-Jährigen an, Medien täglich für die Informationssuche zu verwenden. An erster Stelle stand dabei das Internet, welches von knapp über der Hälfte jeden Tag für Informationen genutzt wird, und übertraf damit erstmalig das Fernsehen als dominanteste Informationsquelle. Bei den jüngeren erfassten Altersgruppen betrug dieser Wert sogar bis zu 70,9 Prozent. Auch messen Jugendliche dem Internet deutlich mehr Bedeutung bei der Informationssuche bei als Erwachsene. Aber auch klassische Angebote wie das Fernsehen, Tageszeitungen und das Radio werden weiterhin von ihnen genutzt.
Die Angebote klassischer Anbieter bleiben im Internet jedoch weiterhin beliebt: mit 30,8 Prozent liegen sie auf dem 2. Platz der wichtigsten Info-Touchpoints für Jugendliche, hinter originären Onlineangeboten. Auch die sozialen Medien, Internetangebote und Angebote des Rundfunks werden von dieser Altersgruppe als bedeutend für den Informationskonsum erachtet.
Insgesamt ist die Nutzung von Intermediären im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. Jedoch bleiben sie für den Informationszyklus weiterhin relevant. Während die Suchmaschine Google bei allen anderen Altersgruppen die höchste Tagesreichweite verzeichnete, zeigte sich Instagram mit beinahe einem Drittel aller Befragten als Sieger bei den unter 30-Jährigen. Google folgte mit etwas Abstand auf Platz 2 (26,1%), während YouTube (25,7%), TikTok (11,7%) und Facebook (8,1%) den Rest der Top 5 bekleideten.
Die sozialen Medien stechen damit noch vor anderen Onlineangeboten als wichtigste Informationslieferanten hervor. Allerdings nimmt die Mehrheit Nachrichten nur nebenher auf und nutzt die Plattformen primär für andere Zwecke wie der Unterhaltung oder Kommunikation mit Freund*innen und Familie. Nur für 10,5 Prozent sind Informationen der Hauptgrund für ihre Nutzung von sozialen Medien. Auch halten über die Hälfte die Informationen, die ihnen in ihrem Feed angezeigt werden, für ausreichend.
Dennoch hält knapp über ein Viertel die sozialen Medien für wichtige Nachrichtenquellen und nutzt diese täglich für solche Zwecke. Auch hat über ein Drittel mindestens ein Nachrichtenangebot auf einem oder mehreren der Netzwerke abonniert. Besonders beliebt sind dabei Angebote klassischer Medien (44,8%), eines Fernsehsenders (35,7%) und von Tageszeitungen (25,3%), aber auch von individuellen Content Creators wie privaten Nutzer*innen (26,1%) oder Blogger*innen, Influencer*innen und YouTuber*innen (23,3%). Diejenigen, die regelmäßig Nachrichten in den sozialen Medien rezipieren, lesen mehrheitlich auch weiterführende Informationen, Kommentare und Diskussionen zu diesen Beiträgen. Auch teilen 22,5 Prozent Artikel mit anderen und 20,6 Prozent nehmen selbst am Diskurs in der Kommentarsektion teil.
Problematisch ist allerdings die Anzahl an Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich (fast) ausschließlich auf die sozialen Medien für ihre Nachrichten verlassen: 36,8 Prozent geben an, Informationen hauptsächlich oder sogar exklusiv über die sozialen Medien aufzunehmen. Zwar nutzen die meisten somit dennoch entweder soziale Medien und andere Quellen gleichermaßen oder präferieren sogar andere Informationsangebote, allerdings kann der relativ große Anteil, der nicht auf andere Quellen zurückgreift, nicht unbeachtet gelassen zu werden. Denn eine solche Einschränkung der Informationsquellen führt dazu, dass Informationen schwerer über verschiedene Quellen hinweg verifiziert werden können und kann zur Verbreitung von Desinformation beitragen.
Deswegen ist es wichtig, Jugendliche im Umgang mit verschiedenen Mediengattungen zu schulen und ihnen beizubringen, sich ihre Meinung auf der Basis von vielen unterschiedlichen Quellen zu bilden. Die folgenden Lehrmaterialien sollen Lehrkräfte dabei unterstützen, Schüler*innen im schulischen Kontext über Themen wie Desinformation, Meinungsbildung und Nachrichtenproduktion zu unterrichten:
Elternguide.online veranstaltet einen kostenlosen virtuellen Elternabend am 23.04.2024 zum Thema „Mein erstes Smartphone“ mit Sophia Mellitzer (JFF) und Sophie Pohle (Deutsches Kinderhilfswerk). Er findet von 17:00 bis 18:00 Uhr statt.
Wann ist mein Kind eigentlich alt genug für ein eigenes Smartphone? Der richtige Zeitpunkt dafür unterscheidet sich von Kind zu Kind, denn neben dem Nutzen des Smartphones hängt es auch vom Entwicklungsstand Ihres Kindes ab. Als Eltern können Sie am besten einschätzen, wie verantwortlich ihr Kind mit Medien umgehen kann und wann es für ein eigenes Smartphone bereit ist.
Welche Sicherheitsvorkehrungen Sie vorab vornehmen sollten, wie Sie mit Herausforderungen umgehen und wie Sie Ihr Kind bei der Nutzung unterstützen und schützen können, erfahren Sie beim virtuellen Elternabend von Elternguide.online! Unsere Expertinnen beantworten Ihnen Ihre Fragen und stehen für den Austausch zur Verfügung.
Zur Anmeldung auf Elternguide.online
Moderation: FSM e.V.
Hinweis: Der virtuelle Elternabend findet per Zoom statt. Er ist kostenlos und offen für alle Interessierten! Dieser Elternabend wird weder gestreamt noch aufgezeichnet. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich
Auch dieses Jahr lädt der Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) landesweit Kinder und Jugendliche zur Teilnahme am Jugendwettbewerb „myDigitalWorld“ ein. Seit 2015 prämiert der Wettbewerb jährlich junge Menschen für ihren Einsatz für mehr Sicherheit im Netz. Diesmal erwarten die Gewinner*innen unter anderem attraktive Sach- und Geldpreise sowie die Chance auf eine Klassenfahrt nach Berlin. Bis zum 30. April 2024 können sämtliche Schüler*innen in der 7. bis 12. Klasse ihre Ideen und Visionen zu den beiden Wettbewerbskategorien einreichen.
Unterstützt wird der Wettbewerb diesmal von Avast, Google, dem Kinderschutzbund und Medien in die Schule. Zudem steht er unter der Schirmherrschaft des Bundesministers Dr. Volker Wissing.
Ob ein Musikvideo, ein Schülerprojekt oder eine selbstprogrammierte App für den Unterricht: In der offenen Kategorie „Dein Beitrag für mehr Sicherheit im Netz!“ sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es ist darüber hinaus komplett freigestellt, auf welche Weise sich die Einreichung mit Sicherheit im Netz beschäftigt. Es bleibt den Teilnehmer*innen selbst überlassen, ob sie das Thema breitflächig beleuchten und diskutieren wollen oder sich nur mit einem Teilaspekt wie Chancen und Risiken, Datenschutz oder neuen Richtlinien für ein sicheres Internet für alle auseinandersetzen wollen.
Jedes Jahr rückt „myDigitalWorld“ mit einer neuen Fragestellung ein aktuell relevantes Thema zur Digitalisierung und Technologie in den Fokus. Das diesjährige Thema lautet: „Ist das Kunst oder kann das KI?“ Teilnehmende Schüler*innen sollen die Themen Künstliche Intelligenz und KI-generierte Inhalte kritisch betrachten und Chancen und Herausforderungen herausarbeiten. Die resultierenden Erkenntnisse sollen mithilfe von passenden KI-Tools wahlweise in einem selbstgedrehten, vertonten Video von maximal 6 Minuten Länge oder in einer Multimedia-Präsentation mit visuellen und auditiven Inhalten von maximal 12 Folien aufbereitet werden. Das Partnerprojekt Digitale Bildung trifft Schule (DigiBitS) der DsiN bietet einen umfangreichen Materialpool aus Unterrichtsmaterialien, Erklärvideos, Linktipps und App- und Softwarevorschlägen zur ersten Orientierung im Themenfeld.
Bei der weiteren Recherche kann die Unterrichtseinheit „Machine Learning. Intelligente Maschinen“ von Medien in die Schule als Ausgangspunkt dienen. Sie bietet sowohl grundlegende Definitionen und einen Einstieg in Konzepte aus dem Bereich KI und Machine Learning wie auch vertiefende Module und Praxisbeispiele. Bei der Umsetzung von Ideen können zudem die Tools aus den Werkzeugkästen behilflich sein. Auch Elternguide.online bietet weiterführende Beiträge zum Thema KI in deutscher und englischer Sprache an. Diese sind in erster Linie an Eltern und Lehrkräfte gerichtet, können aber auch für Schüler*innen durchaus interessant sein.
Wir freuen uns auf eure kreativen Beiträge und wünschen allen Teilnehmenden viel Erfolg!
Im Jahr 1998 rief der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest das Pendant der KIM-Studie für Jugendliche, die JIM-Studie, ins Leben. Seitdem befragt der Verbund jährlich ca. 1.200 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren aus ganz Deutschland zu ihrem Medienalltag. Dabei wird primär die Nutzung und der Konsum verschiedener Medien in der Freizeit gemessen, jedoch werden auch die Rezeption von Nachrichten und Informationen, die persönliche Wahrnehmung von Desinformation und der Medieneinsatz in der Schule erfasst.
In 2023 wurde darüber hinaus ein besonderer Fokus auf die Eindrücke und Empfindungen von Schüler*innen gegenüber dem Einsatz von digitalen Tools wie Schulmessengern und Schulclouds gelegt. Auch wurde zum ersten Mal erfasst, wie stark Jugendliche gegen ihren Willen pornografischen Inhalten ausgesetzt werden und wie prävalent sexuelle Belästigung im Netz ist.
Auch im vergangenen Jahr ist der Medienkonsum der Jugendlichen erneut rundum angestiegen, jedoch bleiben Aktivitäten wie sich mit Freunden treffen, Sport treiben oder etwas mit der Familie unternehmen weiterhin beliebt. Allerdings verbringen mittlerweile 93% der Jugendlichen täglich Zeit am Handy und verzeichnen damit eine durchschnittliche Bildschirmzeit am Smartphone von 213 Minuten pro Tag. 43% aller Jugendlicher sind sich ihrer Bildschirmzeit jedoch bewusst und achten aktiv darauf, ihre Zeit am Smartphone in Grenzen zu halten. Knapp über die Hälfte genießen es auch, regelmäßig Zeit offline zu verbringen und die Mehrheit hält das Handy für einen Zeitfresser.
Unabhängig vom Gerät sind Jugendliche derzeit im Schnitt 224 Minuten pro Tag im Internet unterwegs. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 204 Minuten. Social Media Apps wie WhatsApp, Instagram und TikTok sind dabei besonders populär. Aber nicht nur unterhaltende Beiträge werden auf diesen Plattformen rezipiert, sondern sie dienen mittlerweile auch als wichtige Informationsquelle: Etwa ein Drittel aller Jugendlicher informiert sich auf YouTube, TikTok oder Instagram zum aktuellen Weltgeschehen. Als besonders interessant werden dabei die Themen Klimawandel (63%), Ukraine-Krieg (54%) und Diversity/Vielfalt (40%) betrachtet. Damit stehen die sozialen Medien an vierter Stelle der Informationsquellen hinter dem Gespräch mit Familienmitgliedern, Nachrichten aus dem klassischen Fernsehen oder Radio und dem Gespräch mit Freunden. Zusätzlich haben 39% mindestens eine Nachrichtenapp installiert und zwei Drittel halten sich selbst für gut informiert.
Allerdings begegnen mit der steigenden Nutzung von sozialen Netzwerken auch immer mehr Jugendliche Desinformation und Beleidigungen im Netz. Über die Hälfte ist schon einmal mit Fake News und beleidigenden Kommentaren in Berührung gekommen und extreme politische Ansichten, Verschwörungstheorien und Hassbotschaften liegen mit ca. 40% nicht weit dahinter. 14% wurden selbst schon einmal Opfer von Beleidigungen. Schüler*innen müssen deswegen stärker für diese Phänomene sensibilisiert werden und lernen, Desinformation zu erkennen und extremistischen Meinungen zu begegnen. Die Unterrichtseinheit „Hass in der Demokratie begegnen“ von Medien in die Schule eignet sich dazu, da sie Jugendliche altersgerecht über Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Hate Speech aufklärt.
Auch wurden 2023 zum ersten Mal der Kontakt zu pornografischen Inhalten erfasst, welchen 23% aller Jugendlichen schon einmal unfreiwillig ausgesetzt wurden. Fast ein Drittel ist zudem bereits selbst sexuell belästigt worden, 6% der Betroffenen passiert dies sogar mehrmals pro Woche. Mädchen sind dabei mit einem Unterschied von 12 Prozentpunkten deutlich häufiger betroffen als Jungen. Meistens finden solche sexuellen Belästigungen auf Instagram (35%), TikTok (20%) oder Snapchat (14%) statt. Jugendliche müssen vor solchen Situationen geschützt werden und sie müssen, darin unterstützt werden, problematische Inhalte und Situationen selbst zu erkennen. Die Module „Persönliche Daten“ und „Identitäten und Profile: Jeder kann Jeder sein?“ helfen Jugendlichen dabei, ihre persönlichen Informationen im Internet privat zu halten und Profile von potenziell böswilligen Personen zu erkennen. Das Modul „Erscheinungsformen problematischer Inhalte und Verhaltensweisen im Netz“ der Einheit Jugendliche online hingegen bringt ihnen bei, kritische Situationen im Internet auszumachen und angemessen darauf zu reagieren.
63% aller Schüler*innen zwischen 12 und 19 Jahren gehen regelmäßig im Unterricht online. Am häufigsten werden dabei Tablets (39%), Smartphones (35%), Smartboards (26%) und Laptops (21%) genutzt. Durch die Corona-Pandemie und den vermehrten Einsatz von Tools wie Schulmessengern, Schulclouds und Online-Meetings verschwimmt die Linie zwischen Schule und Freizeit immer mehr. 79% aller Schüler*innen geben an, einen Schulmessenger zu nutzen und 31% haben dadurch das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen. 30% können deshalb nicht richtig von der Schule abschalten und 24% fühlen sich deswegen gestresst. Jeder Fünfte verliert dadurch auch den Überblick über die eigenen Aufgaben und fühlt sich technisch überfordert. Aufgrund dessen ist es wichtig, dass Lehrkräfte sich dieses Stressfaktors bewusst sind und die Präferenzen und Sorgen der Schüler*innen beachtet werden.
Das Modul „Deine Meinung zum Thema »Onlinekommunikation«“ hilft dabei, ins Gespräch zu treten und Schüler*innen den Freiraum zu lassen, offen über Kommunikation im Netz und ihre eigenen Empfindungen zu reden. Dabei können mithilfe des Moduls „Für ein respektvolles Miteinander: Regeln für den Gruppen-/Klassenchat“ Regeln ausgehandelt werden, die den Kontakt über Schulmessenger und in Klassenchats nicht nur zwischen Lehrkräften und Schüler*innen, sondern auch zwischen Klassenkameraden einschränken und ein angenehmes Klassenklima gewährleisten.
Schon seit langem ermöglicht der fragFINN e.V. es seinen Kinderreporter*innen, ihre eigenen Nachrichten zu gestalten. Im Jahr 2021 startete der Verein zudem das zweijährige Projekt „FINNreporter“, welches von der BKM (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) gefördert wurde und der Stärkung von Nachrichtenkompetenz diente. Mit Unterstützung von Pädagog*innen und Medienexpert*innen konnten Kinder zwischen 8 und 14 Jahren in Workshops verschiedenste Nachrichtenformate kennenlernen und selbst produzieren.
Nun können Schüler*innen auch im Rahmen des Unterrichts, in Projektwochen oder in Medienzentren mithilfe des neuen Begleithefts „Nachrichten entdecken & verstehen — Ein Begleitmaterial für Pädagog*innen“ eigene Nachrichten recherchieren und erstellen. Das Begleitheft umfasst 6 Einheiten zu verschiedenen Produktionsformen, Produktionsschritten und Problematiken beim Erstellen von Nachrichten. Das Material eignet sich für die Klassenstufen 4 bis 6 und kann leicht in die Unterrichtsfächer Deutsch, Sachkunde und Ethik eingebunden werden. Jede Einheit beansprucht zwischen 60 und 90 Minuten und kann in ungefähr 3 Unterrichtsblöcken bearbeitet werden. Alle Materialien sind kostenfrei zum Download verfügbar.
Jede der 6 Einheiten befasst sich mit einem anderen Aspekt der Nachrichtenproduktion und -rezeption und stärkt somit einen anderen Kompetenzbereich. Denn in einem Nachrichtenklima, in dem Desinformation immer schneller und weitreichender verbreitet wird, müssen Kinder für solche Inhalte sensibilisiert werden. Durch die Produktion eigener Nachrichten lernen sie, wie man richtig recherchiert, Nachrichten kritisch hinterfragt und analysiert und gewinnen einen Einblick in die Arbeit von Journalist*innen. Die Themen und Lernziele der Einheiten lauten wie folgt:
Zudem gibt es einen Stundenablaufplan für alle Einheiten, an dem sich Lehrkräfte und Pädagog*innen bei der Planung orientieren können. Die Modulinhalte können dabei flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse der Schüler*innen angepasst werden.
Der fragFINN e.V. setzt sich für den Jugendmedienschutz und die Stärkung der Medienkompetenz von Kindern ein. Die Kindersuchmaschine fragFINN.de ermöglicht es Kindern zwischen 6 und 12 Jahren, sicher im Internet unterwegs zu sein. Sie basiert auf einer geprüften Positivliste, welche Kinderseiten und weitere kindgerechte Angebote bei der Suche priorisiert. Zudem stellt die Initiative im Erwachsenenbereich der Seite Eltern und Pädagog*innen Informationsmaterial und technische Jugendmedienschutzoptionen vor.
Es gibt viele Fragen und Unsicherheiten im Umgang mit Pornografie und sexuellen Inhalten im Netz. Zum Beispiel, wie sich junge Menschen verhalten sollen, wenn Pornos im Klassenchat kursieren oder wie Eltern ihr Kind am besten über Pornografie im Netz aufklären. Am 6. Februar – Safer Internet Day 2024 – geben die Mitglieder des deutschen Safer Internet Centre – klicksafe, Nummer gegen Kummer e.V., jugendschutz.net und internet-beschwerdestelle.de – kompetente Antworten. Egal ob Jugendliche, Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte oder Erziehungsberechtigte – alle können ihre Fragen stellen. Die Expertinnen und Experten des deutschen Safer Internet Verbunds geben Einschätzungen zu rechtlichen Fragen, beraten und geben medienpädagogische Hilfestellung. Sexualpädagoginnen und Sexualpädagogen von pro familia München und Sexologin Magdalena Heinzl geben außerdem Auskunft zu sexuellen Aufklärungsangeboten.
Der Q&A-Chat ist am 6. Februar kostenlos von 8:00 bis 18:00 Uhr unter diesem Link erreichbar.
Verbund Safer Internet DE: Information, Beratung, Melden
klicksafe bildet zusammen mit Nummer gegen Kummer e.V. und den Meldestellen jugendschutz.net und internet-beschwerdestelle.de (gemeinsam umgesetzt von eco und FSM) das deutsche Safer Internet Centre. Die Stärke des Verbunds Safer Internet DE liegt in der kollaborativen Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten aus Medienpädagogik, Recht und Beratung. Diese gebündelte Expertise ermöglicht es, das Thema des Safer Internet Days, „Let’s talk about Porno“ im Q&A-Chat umfassend zu bearbeiten.
Das Blended-Learning-Fortbildungsprogramm weitklick hat eine neue fünfteilige Videoreihe mit dem Titel „Mehr Durchblick mit…“ veröffentlicht. Die Videos sollen Kindern und Jugendlichen einen niederschwelligen Einstieg in das Themenfeld Desinformation und Hate Speech bieten. Denn gerade diese Altersgruppe ist laut der neusten JIM-Studie vermehrt einer Flut an Desinformation ausgesetzt und muss lernen, dieser zu begegnen.
In den Videos erklären Fachkräfte aus der Medienbranche anhand von Beispielen aus ihrer Berufspraxis, wie Desinformation und Hass in den Medien und auf Social Media aussehen können. Außerdem geben sie praktische Tipps zum Umgang mit beiden Phänomenen. Die Videos sind zwei bis vier Minuten lang und setzen kein Vorwissen voraus, weshalb sie sich für den Einsatz im Unterricht oder in außerschulischen Bildungsprojekten eignen. Sie empfehlen sich für Schüler*innen ab der 7. Klasse.
Die fünf Videos befassen sich mit unterschiedlichen Facetten von Desinformation und Hate Speech wie der Einschätzung der Seriosität von Quellen, dem Einsatz von KI bei der Verbreitung von Desinformation und dem Zusammenhang zwischen Desinformation und Hate Speech. Die Themen und Referent*innen sind im Detail hier aufgelistet:
Die Videos sind kosten- und werbefrei und können unter www.weitklick.de/videoreihe über YouTube gestreamt oder direkt heruntergeladen werden. Es stehen Untertitel auf Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch und Russisch zur Verfügung.
Elternguide.online veranstaltet einen kostenlosen virtuellen Elternabend am 08.02.2024 zum Thema „Let’s talk about Porno: Wie Eltern Kinder und Jugendliche vor Pornografie und sexueller Gewalt online schützen sowie altersgerecht aufklären können“ mit Martin Bregenzer (klicksafe) und Sven Bischoff (FSM e.V.). Er findet von 17:00 bis 18:00 Uhr statt.
Viele Kinder und Jugendliche kommen im Netz schon früh in Kontakt mit Pornografie, zufällig und ohne Absicht genauso wie aus Neugierde und Interesse – auf Pornowebseiten, durch (ungewollte) Zusendung von pornografischen Inhalten in Gruppenchats oder auf Social Media. Das Sprechen über Sexualität und Pornografie in der Familie fällt jedoch nicht immer leicht. Was sagt das Gesetz, was bedeutet das Verbot von Pornografie für Kinder und Jugendliche in der Praxis? Was ist zu tun, wenn Kinder und Jugendliche trotzdem darauf stoßen? Welche Folgen hat Porno-Konsum eigentlich für Jugendliche? Welche Schutzmöglichkeiten gibt es?
Beim virtuellen Elternabend von Elternguide.online erhalten Sie Informationen und praktische Tipps, die Ihnen helfen, in der Familie über sexuelle Aufklärung und Pornografie zu sprechen. Unsere Experten stehen Ihnen bei und beantworten Ihre Fragen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Safer Internet Day 2024 statt. Mehr über den Aktionstag erfahren Sie bei klicksafe.
Zur Anmeldung auf Elternguide.online
Moderation: FSM e.V.
Hinweis: Der virtuelle Elternabend findet per Zoom statt. Er ist kostenlos und offen für alle Interessierten! Dieser Elternabend wird weder gestreamt noch aufgezeichnet. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.
Die medienpädagogische Bildungsinitiative Media Smart e.V. hat eine neue Folge ihrer Reihe Media Snacks unter dem Titel “Influence is everywhere!“ Informationskompetenz als Schlüsselqualifikation im Zeitalter von Social Media” veröffentlicht. Sowohl im Alltag als auch in der digitalen Welt sind wir ständig verschiedenen Botschaften ausgesetzt. Oft merken wir dabei selbst nicht, dass wir gerade beeinflusst werden, da wir Desinformation, von Algorithmen selektierte Inhalte oder versteckte Produktplatzierungen nicht immer sofort erkennen.
Genau darauf versucht das Projekt “Influence is everywhere!” aufmerksam zu machen. Das Bildungspaket ist darauf ausgelegt, jungen Menschen bei der Informationssuche und -verarbeitung zu helfen und ihnen beizubringen, beeinflussende Inhalte zu erkennen. Klassische Arbeitsblätter werden dabei mit interaktiven Unterrichtseinheiten und Interviews gekoppelt, um ein vielfältiges und ansprechendes Angebot für die Klassenstufen 6 bis 8 zu gestalten. Das Material ist fächerübergreifend und flexibel im z.B. Deutschunterricht oder der Gesellschaftslehre einsetzbar.
Im 1. Kapitel “Grundlagen der (Medien-)Sozialisation” werden digitale Interaktionen näher beleuchtet und kritisch betrachtet. Uns wird unsere eigene Rolle als Empfänger*innen vor Augen geführt und welche Arten von Beziehungen wir beim Konsum von Inhalten mit deren Sender*innen eingehen. Auch unser eigener Einfluss durch z.B. Kommentare im Internet auf das Verhalten und die Medienrezeption anderer wird verdeutlicht und wie Interaktionen im Netz sich rückwirkend wieder im analogen Leben bemerkbar machen.
Das 2. Kapitel “Ein kritischer Blick auf Informationen im Netz” fokussiert sich anschließend dazu auf die Macht von Falschnachrichten und Werbeplatzierungen auf Meinungsbildungsprozesse und die eigenen Emotionen. Im 3. Kapitel “Digitale Medien als Mutmacher” wird die positive Seite digitaler Medien thematisiert. Hier wird betont, dass Kanäle wie soziale Netzwerke selbstverständlich nicht nur für das Verbreiten böswilligen Gedankengutes und negativer Berichterstattung genutzt werden können, sondern junge Menschen auch zu Aktivismus und sozialem Engagement mobilisieren können. Im 4. Kapitel “Das Einmaleins der Informationskompetenz” werden Materialien und praxisbezogene Methoden bereitgestellt, wie Kinder und Jugendliche lernen können, kompetent mit Beiträgen in den sozialen Netzwerken und auf Nachrichtenseiten umzugehen, Quellen zu überprüfen und selbst zu recherchieren.
Die wachsende Informationsflut ist Teil des Lebens von Kindern und Jugendlichen und wird sie auch in Zukunft begleiten, kann auf sie aber überwältigend wirken. Deswegen wird es immer wichtiger, junge Menschen schon früh mit Kompetenzen auszustatten, auf die sie folglich ihr ganzes Leben lang zurückgreifen können. Dafür ist es jedoch wichtig, erst einmal ein Interesse für die Thematik aufzubauen, was mit den Unterrichtsentwürfen und Arbeitsmaterialien von Media Smarts erleichtert werden soll: Durch das vielfältige Angebot wird es Lehrkräften ermöglicht, jedes Kind individuell anzusprechen und ihnen die Schwerpunkte des Bildungspakets auf verschiedenste Weisen näher zu bringen.
Jeder Unterrichtsabschnitt wird von einem Erklärvideo begleitet und Erlerntes kann durch interaktive Quizze spielerisch gefestigt werden. Auch weiterführendes Material zur Analyse und als Anregung für Diskussionen wird bereitgestellt: Von einer Liste von Influencerbeiträgen, die es auf womöglich problematische oder hilfreiche Inhalte zu untersuchen gilt bis hin zu einem Interview mit der Klimaaktivistin Fabia Klein von Fridays for Future als Beispiel für die positiven Auswirkungen der sozialen Netzwerke auf das alltägliche Leben ist alles mit dabei. Lehrkräfte werden ebenfalls dabei unterstützt, in den Austausch mit Eltern zu treten und es wird zu einem dynamischen Dialog zwischen Schulen, Schüler*innen und Eltern angeregt.
Media Smart e.V. ist eine gemeinnützige Bildungsinitiative, die die Medien- und Werbekompetenz von Kindern und Jugendlichen fördert. Ihre Angebote setzen sich aus kostenfreien, medienpädagogischen Bildungsmaterialien wie den Media Snacks und Beiträgen rund um Medien und Werbung auf den sozialen Netzwerken zusammen.
Das Projekt “Influence is everywhere!” wurde durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) gefördert. Der Verein wird durch die Unternehmen Ad Alliance GmbH, Ferrero, Hasbro, LEGO, Mattel, MediaCom Agentur für Media-Beratung, Omnicom Media Group Germany (OMG) und SUPER RTL Fernsehen GmbH unterstützt.
Angetrieben durch die Coronapandemie ist die Digitalisierung im Bildungswesen in den vergangenen Jahren rapide fortgeschritten. Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für Schulen, Lehrkräfte sowie Eltern dar, die sich an neue digitale Tools gewöhnen und Online-Risikofaktoren entgegenstehen müssen. Wie auch im Vorjahr hat sich die IPSOS-Studie, die erneut von der Vodafone Group Foundation in Auftrag gegeben wurde, mit dieser Problematik beschäftigt. Diesmal liegt der Fokus der Studie jedoch nicht auf den Lehrkräften, sondern auf dem Eindruck der Eltern von der Digitalisierung an Schulen. Die Studie gibt Lehrkräften und Bildungseinrichtungen wichtige Einblicke in die Sichtweise und Wünsche der Eltern bezüglich digitaler Kompetenzen, die es zu beachten und umzusetzen gilt.
In der diesjährigen IPSOS-Studie wurden 1.000 Eltern aus Deutschland darum gebeten, ihre eigenen digitalen Kompetenzen einzuschätzen. 29% der deutschen Eltern würden sich selbst als „Expert*innen“ im Umgang mit digitalen Technologien einschätzen, während ein Drittel sich zumindest als „fortgeschritten“ in diesem Bereich betrachtet. Die übrigen 36% haben hingegen weniger vertrauen in ihre Kenntnisse und würden sich eher als „Anfänger*innen“ bezeichnen. Damit verzeichnet Deutschland zwar etwas mehr „Expert*innen“ als der europäische Durchschnitt (27%), steht ihm jedoch deutlich an „Fortgeschrittenen“ (43%) nach.
Ungeachtet der eigenen digitalen Kompetenzen sehen alle Eltern die digitale Bildung ihres Kindes als wichtig an. Vor allem halten sie es für unerlässlich, dass Kinder sich wichtige Kompetenzen für das digitale Zeitalter wie die „21st Century Skills“ aus der vorherigen Studie aneignen. Fast 80% der Befragten versprechen sich von einer hochwertigen digitalen Bildung auch einen Zugang zu besseren Informationsquellen und den leichteren Umgang mit interaktiven Lernmethoden. Besonders für das spätere Berufsleben halten 79% der Eltern digitale Kompetenzen für wichtig. Gleichzeitig sind sie sich auch den Risiken bewusst, die digitale Technologien bergen können. So fürchten Eltern insbesondere die Schwächung traditioneller Kompetenzen wie Handschrift oder das Lesen von Büchern, aber auch gesundheitliche Folgen durch die Abhängigkeit von digitalen Geräten und Cybermobbing.
Die meisten Eltern haben eine klare Vorstellung davon, wie und welche digitale Kompetenzen vermittelt werden müssen und welche Ressourcen für eine gute digitale Bildung notwendig sind. Die überwiegende Mehrheit fordert eine fächerübergreifende Aufarbeitung von Themen rund um die Digitalisierung und findet, dass die Aneignung digitaler Kompetenzen ein zentrales Lernziel an Schulen sein sollte. Dabei sollten jedoch soziale Kompetenzen wie kritisches Denken, Empathie und Resilienz nicht vernachlässigt werden. Auch sollten ihnen zufolge europaweit einheitliche Standards für die digitale Bildung an Schulen eingeführt werden.
Zudem sollen schon früh digitale Technologien im Unterricht eingesetzt werden. Fast die Hälfte der Eltern wünscht sich die Einbindung von Technik in den Lehrplan ab einem Alter von 8 bis 10 Jahren. Dazu soll vor allem der Staat finanzielle Mittel liefern, um die technische Ausstattung an Schulen weiter auszubauen. Der Werkzeugkasten „Lernen & Lehren mit Apps“ sammelt stetig neue Tools für Lehrkräfte, um dieser Bitte Folge zu leisten. Tablets, Laptops und Smartphones gehören zu den derzeit am weitesten verbreiteten Geräten an Schulen und die Tools sind dazu passend auf immer mindestens einem dieser Geräte verfügbar. Mit ihnen lässt sich sowohl der Präsenz- wie auch Onlineunterricht interaktiv und abwechslungsreich gestalten.
Nicht zuletzt befürchtet ein Fünftel der Eltern, dass Lehrkräfte nicht ausreichend dafür ausgebildet sind, um digitale Kompetenzen zu vermitteln. Sie fordern deswegen mehr Fortbildungen, Beratungen und Hilfen für Lehrer*innen und Pädagog*innen. Das Blended-Learning-Fortbildungsprogramm weitklick stellt eine solche Option für Lehrkräfte dar und ermöglicht es ihnen, sich selbstständig und im eigenen Tempo Inhalte zu erschließen. Der Fokus der Online-Weiterbildung liegt dabei auf dem Thema Desinformation und schneidet weitere Bereiche wie Hate Speech und Meinungsbildung an. Die Unterrichtseinheiten von Medien in die Schule bieten eine zusätzliche Hilfestellung für Lehrende. Deren Module und vielfältige Arbeitsmaterialien können entweder direkt im Unterricht umgesetzt werden oder der Orientierung und Inspiration für eigene Lehrinhalte dienen. Die Einheit „Jugendliche online. Zwischen Information, Interaktion und Unterhaltung“ ist ein guter Einstieg in relevante Themen der Onlinenutzung wie den sicheren Umgang mit persönlichen Daten, Kommunikation im Netz, sicheres Suchen und Unterhaltung.