Zeitbedarf: ca. 30 Min.
Aufgabe
Einordnung von problematischem Verhalten und problematischen Inhalten im Spannungsfeld zwischen den Polen „kein Problem“ und „klar falsch“.
Lernziel
Die Schüler*innen bekommen einen Überblick über verschiedene Erscheinungsformen von problematischen Inhalten und problematischen Verhaltensweisen im Netz. Sie lernen, zwischen verschiedenen Ausprägungen und Einstufungen von „problematisch“ zu unterscheiden.
Ablauf
Diese Unterrichtseinheit beginnt mit einem gelenkten Unterrichtsgespräch, wird dann in einer Gruppenarbeit fortgesetzt und abschließend wieder mit der ganzen Klasse beendet.
Einführendes Unterrichtsgespräch
Zu Beginn werden konkrete Fälle von problematischen Inhalten und problematischem Verhalten unsortiert nebeneinander gestellt. Materialblatt_Handy_04 Materialblatt_Handy_04 bietet eine Reihe von solchen „Problemfällen“ als Karten. Der/Die Lehrer*in kann diese kurz vorstellen oder von einzelnen Schüler*innen vorstellen lassen. Die Fälle werden dann für alle sichtbar auf einer Pinnwand/Magnettafel gesammelt.
In dieser Phase sollen Verständnisfragen geklärt, aber noch keine Bewertungen vorgenommen werden.
Gruppenarbeit
Anschließend wird die Aufgabenstellung für die Gruppenarbeit erläutert und durchgeführt. Dafür können die „Problemfälle“ als Karten verteilt werden.
- Arbeitet zu dritt zusammen.
- Sortiert die „Problemfälle“ in eine Reihe – von links „kein Problem“ bis rechts „eindeutig problematisch, klar falsch“.
- Folgende Ampel soll euch dabei helfen:
- Gelb: in Ordnung, kein Problem
- Rot: unerfreulich, ärgerlich, unerwünscht
- Violett: problematisch, falsch
Auswertendes Unterrichtsgespräch
Gemeinsam werden nun die Fälle auf der Pinnwand/Magnettafel in eine Reihenfolge gebracht, die in der Klasse mehr oder weniger als Konsens gilt. Dabei sollte herausgearbeitet werden, dass es vor allem um eine Einteilung in die drei Farben geht, weniger um eine genaue Rangfolge (siehe Hinweise).
Materialblatt_Handy_05 Materialblatt_Handy_05 bietet eine Vorlage für die Darstellung der Ampel.
Für die Auswertung sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, da in vielen Fällen eine Differenzierung „es kommt darauf an“ Teil der Antwort sein wird.
Hinweise
Falls mehr Zeit für diese Unterrichtseinheit aufgewendet werden kann, können die „Problemfälle“ auch in Kleingruppen von den Schüler*innen selbst erarbeitet und danach gesammelt werden anstatt die Vorschläge von Materialblatt_Handy_04 Materialblatt_Handy_04 zu nutzen. Dies stärkt die Identifizierung mit dem Thema, bringt aber möglicherweise nicht Beispiele aus dem gesamten Spektrum hervor.
Hinter der dreistufigen Einstufung verbirgt sich die Einordnung in Verhaltensformen, die zum einen. i.d.R. akzeptabel sind, solche, die toleriert werden und diejenigen, die als moralisch falsch eingestuft werden. In vielen Fällen wird es ggf. abweichende Auffassungen unter den Schüler*innen geben, die Anlass zur Diskussion sein können. Thema des Unterrichtsgespräches kann dann auch sein, ob die dargestellten Fälle als Beispiele für Cybermobbing angesehen werden oder nicht.
Manche Pädagog*innen und Expert*innen mögen die Erstellung einer Rangfolge der schlimmen, schlimmeren und schlimmsten Inhalte für eine starke Vereinfachung halten, da in jedem Einzelfall das subjektive Erleben individuell anders ist. Diese Vereinfachung wird in dieser Unterrichtseinheit in Kauf genommen, um an das Denken der Schüler*innen anzuknüpfen. Gerade im Kindheits- und frühen Jugendalter ist ihnen die Systematisierung in Rangfolgen oder „Hitlisten“ sehr vertraut. Einer unzulässigen Vereinfachung kann vorgebeugt werden, indem im abschließenden Unterrichtsgespräch die Frage eingebracht wird, inwiefern derselbe problematische Inhalt bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Effekte haben kann. Darüber hinaus gilt es, am Ende weniger die einzelnen „Plätze“ der Rangliste zu differenzieren, als vielmehr das vorgeschlagene Ampelsystem als Lernziel hervorzuheben.
Materialien