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Jugendliche online

UE2-e – Erscheinungsformen problematischer Inhalte und Verhaltensweisen im Netz

Zeitbedarf: 30 Min.

Aufgabe

Einordnung problematischen Verhaltens und problematischer Inhalte im Spannungsfeld zwischen den Polen »kein Problem« und »klar falsch«

Lernziel

Die Klasse bekommt einen Überblick über verschiedene Erscheinungsformen problematischer Inhalte und Verhaltensweisen im Netz. Sie lernen, zwischen verschiedenen Ausprägungen und Einstufungen von »problematisch« zu unterscheiden.

Ablauf

Die Unterrichtseinheit beginnt mit einem gelenkten Unterrichtsgespräch, wird dann in Kleingruppenarbeit fortgesetzt und abschließend im Plenum beendet.

Zu Beginn werden konkrete Fälle problematischer Inhalte und problematischen Verhaltens unsortiert nebeneinandergestellt. Materialblatt_Internet_09 (PDF | DOCX | ODT) bietet eine Reihe solcher »Problemfälle« als Karten. Die Lehrkraft kann die Fälle kurz vorstellen oder sie von einzelnen Schüler*innen vorstellen lassen. Sie werden dann für alle sichtbar auf einer Tafel oder (Online-)Pinnwand gesammelt.
In dieser Phase sollen Verständnisfragen geklärt, aber noch keine Bewertungen vorgenommen werden.

Anschließend wird die Aufgabenstellung für die Gruppenarbeit erläutert und durchgeführt. Dafür können die »Problemfälle« auf Karten verteilt werden.

→ Sortiert die »Problemfälle« in eine Reihe, von links (»kein Problem«) bis rechts (»eindeutig problematisch, klar falsch«).

→ Folgende Ampel soll dabei helfen:

Grün: ist in diesem Zusammenhang in Ordnung, kein Problem
Gelb: unerfreulich, ärgerlich, unerwünscht
Rot: problematisch, falsch, verboten

Gemeinsam werden nun die Fälle auf der Tafel oder der (Online-)Pinnwand in eine Reihenfolge gebracht, die in der Klasse mehr oder weniger als Konsens gilt. Dabei sollte herausgearbeitet werden, dass es v. a. um eine Einteilung in die drei Farben geht, weniger um eine genaue Rangfolge (siehe Hinweise).

Arbeitsblatt_Internet_10 (PDF | DOCX | ODT) bietet eine Vorlage für die Darstellung der Ampel. Für die Auswertung sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, da in vielen Fällen die Differenzierung »Es kommt darauf an« Teil der Antwort sein wird.

Hinweise

Falls mehr Zeit für diese Unterrichtseinheit aufgewendet werden kann, können die »Problemfälle« auch in Kleingruppen von den Schüler*innen selbst erarbeitet und danach gesammelt werden, anstatt die Vorschläge von Materialblatt_Internet_09 (PDF | DOCX | ODT) zu nutzen. Dies stärkt die Identifizierung mit dem Thema, bringt aber möglicherweise keine Beispiele aus dem gesamten Spektrum hervor.

Hinter der dreistufigen Einteilung verbirgt sich die Einordnung in Verhaltensformen, die a) in der Regel akzeptabel sind, b) toleriert werden und c) als moralisch falsch eingestuft werden oder sogar verboten sind. In vielen Fällen wird es ggf. abweichende Auffassungen in der Klasse geben, die Anlass zur Diskussion sein können.

Manche Pädagog*innen und Expert*innen mögen die Erstellung einer Rangfolge der schlimmen, schlimmeren und schlimmsten Inhalte für eine starke Vereinfachung halten, da in jedem Einzelfall das subjektive Erleben individuell anders ist. Diese Vereinfachung wird in dieser Unterrichtseinheit in Kauf genommen, um an das Denken der Schüler*innen anzuknüpfen. Gerade im Kindheits- und frühen Jugendalter ist ihnen die Systematisierung in Rangfolgen oder »Hitlisten« sehr vertraut. Einer unzulässigen Vereinfachung kann vorgebeugt werden, indem in das abschließende Unterrichtsgespräch die Frage eingebracht wird, inwiefern derselbe problematische Inhalt bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Effekte haben kann. Darüber hinaus gilt es, am Ende weniger die einzelnen »Plätze« der Rangliste zu differenzieren, als vielmehr das vorgeschlagene Ampelsystem als Lernziel hervorzuheben.

Materialien

  • Materialblatt_Internet_09: Problemfälle PDF | DOCX | ODT
  • Arbeitsblatt_Internet_10: Ampelgrafik für problematisches Verhalten PDF | DOCX | ODT
  • Tafel und/oder (Online-)Pinnwand