Soziale Medien nehmen einen immer höheren Stellenwert im Alltag junger Menschen ein und werden von ihnen sowohl für Unterhaltungs- als auch Informationszwecke genutzt. Neben traditionellen Nachrichtenanbietern ist dadurch eine zweite Akteursgruppe auf den Plan getreten, die Einfluss auf die Informationsorientierung und (politische) Meinungsbildung Jugendlicher und junger Erwachsener ausüben kann: die Social Media Content Creators (SMCCs).

Social Media Content Creators sind jedoch im Gegensatz zu Journalist*innen und anderen klassischen Medienakteur*innen zumeist nicht professionell ausgebildet, sondern sind meistens Privatpersonen mit einer großen Reichweite online. In ihrem Content wird oft keine strikte Trennung zwischen Zahlen und Fakten und der eigenen Meinung vorgenommen, weshalb es besonders Kindern und Jugendlichen schwerfallen kann, diese voneinander zu unterscheiden.

Eine Studie des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut hat sich mit dieser Problematik beschäftigt und anhand von Interviews mit 14- bis 24-Jährigen Empfehlungen herausgearbeitet, wie Lehrkräfte ihre Schüler*innen dabei unterstützen können, wichtige Medienkompetenzen zu erlernen und Meinungen von Fakten unterscheiden zu können. Dabei kann der Interviewleitfaden im Anhang der Studie als Rahmen für eigene Unterrichtseinheiten verwendet werden, den man hier kostenlos herunterladen kann.

Folgende Themenschwerpunkte wurden dabei als besonders wichtig befunden:

  • Selbstreflexion des eigenen Nutzungsverhaltens (Welche Kanäle habe ich abonniert? Warum folge ich ihnen? Bereichert mich der Konsum oder sollte ich der Person besser entfolgen?)
  • Unterscheidung von klassischem Journalismus und Social Media Content Creators (Welche unterschiedlichen Standards gelten für Journalisten und SMCCs? Wie unterscheide ich vertrauenswürdige von nicht vertrauenswürdigen Quellen?)
  • Einschätzung der fachlichen Expertise von SMCCs (Was weiß ich über diese Person? Ist diese Person qualifiziert, mir etwas über dieses Thema zu erzählen? Hat sie einen Abschluss in diesem Fach oder arbeitet sie in diesem Bereich?)
  • Unterscheidung von subjektiver Meinung und objektiven Informationen (Ist diese Aussage faktisch belegt? Finde ich mehr Quellen, die dasselbe aussagen? Ist diese Person dafür bekannt, Fakten oder ihre eigene Meinung zu verbreiten?)
  • Erkennen von Werbung und Produktplatzierung (Ist die Werbung gekennzeichnet? Könnte die Person finanzielle Anreize haben, um dieses Produkt zu empfehlen?)
  • Falschinformationen erkennen (Kann das, was ich sehe oder lese, überhaupt echt sein? Hätte diese Person etwas davon, hier falsche Informationen zu verbreiten? Wurde der Inhalt hier manipuliert, z.B. durch Bildbearbeitungssoftwares?)

Unsere Unterrichtsmaterialien und Fortbildungsmöglichkeiten

Zusätzlich können folgende Angebote von „Medien in die Schule“ und „weitklick“ genutzt werden, um Unterrichtseinheiten zum Thema „Social Media Content Creators und ihre jungen Follower“ zu gestalten und durchzuführen.