Die Zusammenarbeit findet überwiegend in den folgenden Konstellationen statt:
Als Kleingruppen werden solche Konstellationen bezeichnet, bei denen ein Partner mit bis zu zwei anderen Partnern zusammenarbeitet. Die Kleingruppen bestehen also aus zwei oder drei Partnereinrichtungen. Diese Konstellation findet sich bei insgesamt 53 Fällen. Etwas häufiger als umgekehrt arbeitet dabei eine Schule mit einer oder zwei außerschulischen Partnereinrichtung(en) zusammen. Mit Blick auf die beteiligten Schulformen stechen dabei die Grundschule und das Gymnasium hervor, die in diesen Kleingruppen häufiger vertreten sind als die anderen Schulformen.
Mit Stern-Konstellation werden solche Formen der Zusammenarbeit bezeichnet, in denen ein Partner mit mehr als fünf anderen Partnern zusammenarbeitet. In den Befragungsergebnissen kommt diese Konstellation 22-mal in der Kombination von einem außerschulischen Partner mit vielen Schulen und nur einmal umgekehrt vor (insgesamt 23 Fälle). Dabei sind alle Schulformen als Partner vertreten.
Konstellation von mehr als fünf Partnereinrichtungen sowohl auf der schulischen als auch außerschulischen Seite werden als Netzwerk bezeichnet. Sie finden sich in der teilstandardisierten Befragung in insgesamt 34 Fällen. In Netzwerken sind alle Schulformen und auch die unterschiedlichen außerschulischen Partner vertreten.
Die Rolle der Partner bei der Entscheidung über Ziele, Inhalte und Methoden wurde in einer Einschätzungsfrage gesondert erhoben. Hier sollten die Befragten auf einer 7-stufigen Skala14 angeben, welche Anteile der bzw. die schulischen Partner oder der bzw. die außerschulischen Partner bei der Bestimmung von Zielen, Inhalten und Methoden hatten.
In allen drei Bereichen bildet sich ab, dass alle Gruppen den außerschulischen Partnern jeweils den größten Anteil zuschreiben:
Die nachstehende Matrix stellt zu den unterschiedlichen Konstellationen grafisch die formalen Charakteristika der Zusammenarbeit dar und verortet die befragten Partnerschaften in dem Spektrum von Formen der Zusammenarbeit:
Dabei werden Bereiche deutlich, in denen sich die Art der Zusammenarbeit in den Konstellationen nicht stark voneinander unterscheidet. Dennoch gibt es einige wesentliche Auffälligkeiten:
In einem ersten Abgleich mit dem Ideal eine Bildungspartnerschaft für die Medienbildung sind zwei Aspekte auffällig:
Erstens ist der Formalisierungsgrad der Zusammenarbeit verhältnismäßig gering. Mit Blick auf die Gesamtstichprobe der Akteursbefragung liegt nur in knapp der Hälfte der Fälle eine schriftliche Vereinbarung als Grundlage der Zusammenarbeit vor. Dies sind, gemessen an einschlägigen Empfehlungen für Zusammenarbeit in Bildungspartnerschaften, niedrige Werte. Noch deutlicher kippt das Bild entgegen einschlägiger Empfehlungen, wenn die Einbindung in das Schulprogramm bzw. schulische Gremien betrachtet wird. Hier ist ein Großteil der in der Befragung erfassten Fälle weit von dem Ideal einer. Bildungspartnerschaft entfernt.
Zweitens liegt der größere Anteil bei der Ausgestaltung der Bildungsangebote in Hinblick auf Ziele, Inhalte und Methoden bei den außerschulischen Partnern. Diese Rollenverteilung offenbart, dass in zentralen Bereichen (Zielen, Inhalten und Methoden) der Medienbildung die außerschulischen Partner einen großen Einfluss auf die Bildungsangebote haben. Dies kann zum einen in der Weise interpretiert werden, dass die Kompetenzen der außerschulischen Akteure der Medienbildung hier sinnvoll zum Tragen kommen. Zum anderen wirft es zumindest die Frage auf, inwieweit die im Ideal einer Bildungspartnerschaft vorgesehene partnerschaftliche Konzeption und Realisierung der Bildungsangebote in der Praxis umgesetzt wird. Denn genau in diesem Aspekt würde eine partnerschaftliche Zusammenarbeit über Aufträge an außerschulische Partner zur Erfüllung der Medienbildung hinausgehen.
Eine ausführliche Darstellung findet sich in der Langfassung der Studie.