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Flipped Classroom

28. Dezember 2016
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Den Unterricht mit Hilfe von Lernvideos auf den Kopf stellen und damit mehr Zeit für Individualisierung und vieles mehr zu gewinnen.

Setting:
Inge Aicher Scholl Realschule Neu-Ulm - Pfuhl; Mathematik
Dauer:
seit drei Jahren, klassenübergreifend ab 16/17
Zielsetzung:
Individualisierung, Lernen durch Lehren, kollaboratives Lernen, Differenzierung, Medienerziehung, Kompetenzorientierung
notwendige Ausstattung:
mebis als Lernplattform; optional: BYOD, WLAN, Tablets, bettermarks-Lizenz
Aufwand:
hoch, fast für jede Stunde ein Lernvideo

Vorbereitung

Vor jeder Unterrichtseinheit erstelle ich ein Lernvideo und ein Quiz und stelle es den SchülerInnen häufig vor der eigentlichen Unterrichtsstunde zur Verfügung, um sich auf den Unterricht vorzubereiten. Für die Unterrichtsstunde erstelle ich differenzierte Aufgabenpools, die dann von den SchülerInnen frei gewählt werden können. Gelegentlich erstelle ich Arbeitsblätter via bettermarks oder ein Kahoot-Quiz. Vor der Unterrichtsstunde überlege ich mir, welchen Input die SchülerInnen benötigen und lagere diesen in ein Video aus. Das kann aber auch eine Ergebnissicherung nach einer entdeckenden Phase sein. Alle Materialien werden auf die Lernplattform mebis hochgeladen und stehen somit den SchülerInnen jederzeit zur Verfügung.

Ablauf

Im nächsten Schuljahr werde ich mit zwei Kollegen die komplette 6. Klasse „flippen“. Wir erstellen gemeinsam eine Lernplattform mit den gleichen Materialien, stellen es aber unseren Klassen einzeln zur Verfügung.

Die Unterrichtsstunde beginnt mit einer Fragerunde und anschließend beginnen die SchülerInnen an ihren Aufgaben zu arbeiten. SchülerInnen, die mit einer 4 zufrieden sind, bearbeiten dabei überwiegend algorithmische Lösungsstrategien, SchülerInnen, die eine 1 schreiben wollen, bekommen überwiegend Beweisführungen, offene Aufgaben und Transfers.

In der Unterrichtsstunde bleibt die Lehrkraft im Hintergrund, schaltet sich aber immer wieder bei einzelnen SchülerInnen proaktiv ein oder beantwortet aufkommende Verständnisschwierigkeiten.

Peers fungieren als TutorInnen, sind aber angehalten, keinen Stift bei der Hilfe in die Hand zu nehmen, sondern mit Impulsen und Hinweisen auf Fehler zu helfen.

Mit einem Kahoot-Quiz oder einem bettermarks-Arbeitsblatt wird der Leistungsstand gelegentlich geprüft.

Die komplette Unterrichtsstunde liegt in den Händen der SchülerInnen und der Lehrer hat Zeit, auf individuelle Probleme einzugehen. Das selbstorganisierte Arbeiten der SchülerInnen soll dadurch gefördert werden.

Mögliche Varianten und Ergänzungen

Anstatt selbst Lernvideos zu erstellen, können dies auch die SchülerInnen selbst machen (Lernen durch Lehren). Mit fortgeschrittenem Einsatz besteht auch die Möglichkeit, selbst im Internet nach einem passenden Video suchen zu lassen.

Tipps und Tricks

Auf meinem Blog sind zahlreiche Tipps und Tricks veröffentlicht. z.B. 10 Schritte zum FC http://www.flippedmathe.de/2015/07/22/10-schritte-zum-flipped-classroom  Auf folgender Seite gibt es Erklärvideos, wie man Lernvideos erstellen kann und Vieles mehr. www.flippedmathe.de/fortbildung

Raum für kreatives Gestalten

Mit dem Konzept spart man sehr viel Zeit, dadurch bleiben im Schuljahr mehrere Phasen, um kreativ außerhalb des Lehrplans zu werden, z.B. durch Gestaltung von Lernvideos durch die SchülerInnen oder ansprechende Aufgaben aus dem Alltag, zu denen man sonst nie kommt.

Weitere Materialien dazu

Autor*in

Sebastian Schmidt - http://www.flippedmathe.de
Inge Aicher Scholl Realschule Neu-Ulm - Pfuhl - http://www.rs-pfuhl.de

Dieser Beitrag ist eine Einreichung zum Wettbewerb "Digitales Lernen in der Praxis - Ideen für den Unterricht"

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