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Berufsorientierung 4.0 – Eine digitale Lerntheke

29. Dezember 2016
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Die SchülerInnen sollen individuell und interaktiv die ersten Schritte der Berufsorientierung digital gehen und ihre Traumberufe finden.

Setting:
Realschule / fächerübergreifend
Dauer:
Unterrichtsbegleitende Maßnahmen / Einzelne Bausteine werden in einer Schulstunde erarbeitet.
Zielsetzung:
Das Ziel des Projektes ist es, die SchülerInnen auf dem Weg zur Berufswahl durch frühzeitige digitale, praxisbezogene und individuelle Berufsorientierungsmaßnahmen zu begleiten und die Berufswahlkompetenz zu stärken.
notwendige Ausstattung:
WLAN, Tablets oder Smartphone
Aufwand:
gering

Vorbereitung

Technische Voraussetzung müssen vorhanden sein. Mit den Tablets werden Browserprogramme (interaktive Zeitleiste, kollaboratives Schreiben, interaktive Pinnwand, etc.) und Apps (Quizlet/Ask3) bearbeitet. Für die Erstellung einer Videodatenbank mit Berufsvorstellungen wird die Videofunktion und eine Videobearbeitungsapp verwendet. Die Vorstellung von Methoden und Präsentationen werden an dem Bildschirm gezeigt. Die Sicherung der Ergebnisse erfolgt über den Drucker.

Ablauf

Es gab 10 Methoden, die in der digitalen Lerntheke Berufsorientierung 2.0 angeboten wurden:

  1. Selbst-/Fremdeinschätzung: Die SchülerInnen erstellen mithilfe des Browserprogramms „Realfeedback“ einen eigenen Fragebogen zur Selbst-/Fremdeinschätzung und laden Freunde, Familie etc. zur Onlinebefragung ein. Das Ergebnis wird in einem Balkendiagramm angezeigt und kann durch den Vergleich mit der Selbsteinschätzung ausgewertet werden.
  2. Videodatenbank: Das Herzstück des Projekts ist eine Videodatenbank mit Berufen. Hier haben die SchülerInnen Nachbarn, Bekannte, Trainer und bekannte Persönlichkeiten gefragt: „Wie wird man eigentlich…?“. Die Videointerviews sind auf einer schulinternen Datenbank abrufbar und stellen Berufe ausführlich und direkt dar. In diesem Zusammenhang wurde die Klasse auch von der Ministerpräsidentin, der Bildungsministerin und der Technischen Universität Kaiserslautern eingeladen. Weiterhin wurden uns zahlreiche Videos zugesendet, unter anderem von Bischof Wiesemann, Professor Handke und Comedian Osman Citir. Insgesamt 40 Personen haben bisher ihren Beruf persönlich vorgestellt. Die SchülerInnen befragten und filmten die Personen selbständig, bearbeiteten anschließend die Videos (Untertitel, Ton) und veröffentlichten diese in der Videodatenbank.
  3. Zeitplan Berufswahl: Die SchülerInnen erstellen mithilfe des Browserprogrammes „Timeglider“ eine individuelle Berufswahlzeitleiste. In dieser Zeitleiste sind wichtige Eckpunkte der Berufswahlorientierung eingetragen, teilweise durch Erläuterungen, Routenplaner, Informationslinks und Videos ergänzt. Die betreffenden Eltern eines jeweiligen Schülers haben auch Zugriff auf die Zeitleiste und können den Prozess somit transparent begleiten.
  4. Praktikumsplatz suchen und finden: Auf einer interaktiven Karte im Internet können 50 Praktikumsplätze der vergangenen Jahre eingesehen werden, die entsprechenden Kontaktdaten sind abrufbar. Auch diese interaktive Karte wurde von den SchülerInnen selbst erstellt, die verschiedenen Berufsfelder sind farblich unterschiedlich dargestellt. So sieht man auf einem Blick, wo z.B. ein Praktikum im Bereich Handwerk möglich ist.
  5. Visitenkarte mit QR Code: Die wichtigsten Ergebnisse wurden als QR-Code auf einer Visitenkarte festgehalten. Somit können SchülerInnen die Berufsorientierung 2.0 immer mit sich tragen. Die vier QR-Codes leiten weiter zur Videodatenbank, BIZ Vorbereitung, Linkliste mit wichtigen Berufeseiten und Praktikumskarte.
  6. Comic-Generator: Der erste Praktikumstag sollte von den SchülerInnen in einem Comic dargestellt werden. Die Comics sollten ihre Erwartungen, Wünsche und Ängste zeigen.
  7. Interaktive Pinnwand Berufsorientierung: Die Klasse hat mit dem Onlineprogramm „Padlet“ eine interaktive Pinnwand zur Berufsorientierung gestaltet. Hier posten die SchülerInnen Antworten, Meinungen, Informationen, Beiträge oder Videos zu einer wöchentlichen neuen Frage der Berufsorientierung.
  8. Linkliste: Eine interaktive Pinnwand wird auch genutzt, um interessante Berufswahllinks zu pinnen.
  9. Karteikartenset: Die SchülerInnen haben mit Quizlet, ein webbasierendes Karteilernprogramm, ein Karteikartenset zur Vorbereitung auf einen Einstellungstest erstellt. Die einzelnen Karten wurden arbeitsteilig erstellt und zu einem Kartenset zusammengefügt.
  10. E-Feedback: Ein Feedback zur Unterrichtseinheit wurde Online abgefragt.

Die Methoden wurden in dieser Reihenfolge im Unterricht durchgeführt. Nur die Erstellung der Videodatenbank verlief über die gesamte Projektlaufzeit und darüber hinaus. Die Einführung in die Methoden und Praxiserfahrungen erfolgte im Wahlpflichtfach Informatische Bildung, die Durchführung auch in Deutsch, Sozialkunde und Kunst.

Mögliche Varianten und Ergänzungen

Es ist möglich, auch nur Teile der Lerntheke zu verwenden und die Ergebnisse auf einer Lernplattform bereitzustellen.

Tipps und Tricks

Obwohl die heutige Schülergeneration als „Digital Native“ bezeichnet wird, ist eine schulische Medienbildung unbedingt notwendig. Die SchülerInnen haben keine Lernprogramme / Apps gekannt und mussten sehr kleinschrittig in die einzelnen Maßnahmen eingeführt werden. Gerade beim Erlernen von digitalen Methoden ist eine große Unterstützung der Lehrperson notwendig, die aber ihrer Lehrerrolle auch neu definieren muss.

Raum für kreatives Gestalten

Es kommen nur individuelle Endprodukte heraus.

Weitere Materialien dazu

Autor*in

Marc Sadowski
Mannlich-Realschule plus Zweibrücken -

Dieser Beitrag ist eine Einreichung zum Wettbewerb "Digitales Lernen in der Praxis - Ideen für den Unterricht"

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