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Virtueller Elternabend: Demokratie digital: Mit Kindern sicher und altersgerecht politische Themen im Netz entdecken | 03.04.2025

Elternguide.online veranstaltet einen kostenlosen virtuellen Elternabend am 03.04.2025 zum Thema Demokratie digital: Mit Kindern sicher und altersgerecht politische Themen im Netz entdecken mit Maria Wiesner und Udo Lihs (fragFINN). Er findet von 17:00 bis 18:00 Uhr statt.

Über den virtuellen Elternabend

US-Wahlen, Bundestagswahlen, Krieg in der Ukraine und in Gaza: Politische Themen machen aktuell immer häufiger Schlagzeilen, die dann in den sozialen Medien kontrovers diskutiert werden. Dabei fallen oft falsche Aussagen oder es werden manipulierte Inhalte geteilt und schnell verbreitet. Besonders für Kinder im Grundschulalter ist es meist schwierig, Wahres von Falschem zu unterscheiden und altersgerechte, vertrauenswürdige politische Informationen zu finden.

Doch wie können Eltern ihre Kinder zwischen 6 und 12 Jahren dabei unterstützen, geeignete Nachrichtenangebote und für sie verständliche Informationen zu finden? Wie können Kindersuchmaschinen bei der sicheren Suche helfen? Und wie erkennt man eigentlich Desinformation und Deepfakes? Dies und viele weitere praktische Tipps lernen Sie beim virtuellen Elternabend kennen.

Zur Anmeldung auf Elternguide.online

Moderation: FSM e.V.

Hinweis: Der virtuelle Elternabend findet per Zoom statt. Er ist kostenlos und offen für alle Interessierten! Dieser Elternabend wird weder gestreamt noch aufgezeichnet. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.

Bundestagswahl 2025: Junge Wähler*innen und die Herausforderungen durch Desinformation

Am 23. Februar 2025 findet in Deutschland die Bundestagswahl statt. Etwa 2,3 Millionen Menschen dürfen zum ersten Mal an der Wahl zum Bundestag teilnehmen. In unserer schnelllebigen und von Medien sowie Informationsmassen geprägten Gesellschaft sind Erstwähler*innen nun auch mit dem Bundestagswahlkampf konfrontiert.  

Besonders Desinformation und Verschwörungserzählungen werden jedoch von bestimmten Akteuren online eingesetzt, um Verwirrung und Unruhe zu stiften, gesellschaftliche Spaltungen zu bewirken und ihre eigenen politischen Interessen durchzusetzen. Dabei können jene Falschinformationen viele verschiedene Formen annehmen: Deepfakes und anderweitig manipulierte Fotos von Politiker*innen, Posts mit falschen Informationen zu den Wahlen, verfälschte Screenshots von Nachrichtenschlagzeilen und vieles mehr. Solche Inhalte können sich online rasant verbreiten und den politischen Diskurs stark polarisieren und die Wahlen delegitimieren, was die Demokratie gefährden kann. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Kinder und Jugendliche für jegliche Art von Desinformation sensibilisiert werden, damit sie Fakten von Fakes unterscheiden und verstehen können, mit welchem Ziel Desinformation verbreitet wird. Mehr dazu, wie sich Desinformation auf die Demokratie auswirkt finden Sie im weitklick-Beitrag „Wie gefährdet Desinformation die Demokratie?“

Echt oder Fake? Faktenchecker für die Wahl 

Während des Wahlkampfes kursieren überall, vor allem in den sozialen Medien, widersprüchliche Informationen. Die erste Anlaufstelle für Fragen zur Wahl selbst sollte dabei immer die offizielle Webseite der Bundesregierung sein. Dort lässt sich leicht herausfinden, wann die Wahl stattfindet, wie eine Briefwahl abläuft, welche Wahlgrundsätze es in Deutschland gibt und warum die Wahl vorgezogen wurde. 

Auch unabhängige Faktencheck-Organisationen spielen eine wichtige Rolle bei der Überprüfung und Widerlegung von Desinformation. Es ist immer eine gute Idee, Informationen über mehrere Quellen zu prüfen und im Zweifelsfall auf einen Faktenchecker zurückzugreifen. Hier ist eine Auswahl an hilfreichen Faktencheckern für die Wahl: 

  • Google Fact Check Tools — funktioniert ähnlich wie eine Suchmaschine, bei der man nach zu prüfenden Informationen suchen kann; auch zum Prüfen von Bildern geeignet
  • Correctiv Faktencheck — Faktencheck zu verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Themen; die neuesten Faktenchecks können User*innen über einen WhatsApp-Kanal erhalten; außerdem können Hinweise zum Überprüfen per WhatsApp an die Nummer +49-151-17535184 geschickt werden 

Was Schulen gegen Desinformation im Wahlkampf tun können 

Ebenso wichtig ist es, dass Schulen und andere Bildungseinrichtungen sich dafür einsetzen, die Medienkompetenz junger Menschen zu stärken und ihr kritisches Denken zu fördern. Denn nur so können Kinder und Jugendliche vertrauenswürdige und unseriöse Quellen voneinander unterscheiden und sich selbstständig eine eigene politische Meinung bilden. Angebote wie der faktenstark Trust-O-Mat oder der Newstest können Kinder und Jugendliche darauf aufmerksam machen, wie anfällig auch sie für Desinformation sein können und mit welchen Strategien sie diese in Zukunft besser handhaben können. 

Auch die folgenden Angebote können dabei helfen, die Themen Desinformation und Verschwörungserzählungen generell und spezifisch im Kontext der Bundestagswahl im Unterricht zu beleuchten:

Safer Internet Day 2025: „Keine Likes für Lügen“ Digitale Schulstunde und Webinar | 11.2. und 18.02.

Wir empfehlen zwei Veranstaltungen anlässlich des Safer Internet Days. Unter dem Motto „Keine Likes für Lügen!“ widmet sich der SID 2025 den Themen Desinformation, Extremismus und Populismus im Netz. Am 11.02.2025 von 10:00 bis 11:30 Uhr findet dazu eine digitale Schulstunde für Schüler*innen der Klassen 8 bis 10 statt, gefolgt von einem Webinar für Fachkräfte und Eltern am 18.02. zwischen 17:00 und 18:30 Uhr.

Die Veranstaltungen sind Aktionen des deutschen Safer Internet Centres, zu dem neben der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) auch klicksafe, eco, jugendschutz.net und die Nummer gegen Kummer e.V. gehören.

Über die digitale Schulstunde

In der digitalen Schulstunde direkt am Safer Internet Day (11. Februar) erweitern die Schüler*innen gemeinsam mit medienpädagogischen Expert*innen nicht nur ihr Wissen über Desinformation und Rechtsextremismus, sondern stärken auch die eigene Handlungskompetenz und digitale Zivilcourage. Expert*innen von klicksafe und jugendschutz.net stellen den Teilnehmenden aktuelle Fallbeispiele und Erkenntnisse vor. Anschließend können sie selbst in Gruppenarbeiten, interaktiven Live-Umfragen und Fragerunden aktiv werden und ihre Kenntnisse festigen. Weitere Informationen über die Veranstaltung finden Sie hier.

Zur Anmeldung bis zum 10.02.2025 über das Online-Formular

Über das Webinar

Im Webinar „Keine Likes für Lügen: Was tun gegen populistische und extremistische (Deep) Fakes im Internet? – Was Fachkräfte & Eltern wissen müssen“ erhalten Eltern und Fachkräfte am 18. Februar einen Überblick über aktuelle Trends und Phänomene im Bereich des Jugendschutzes, Beratungs- und Medienbildungsangebote sowie die rechtliche Lage bezüglich Falschinformationen, (KI-generierten) Deepfakes und Hate Speech. Weitere Informationen über die Veranstaltung finden Sie hier.

Zur Anmeldung über das Online-Formular

Hinweis: Die digitale Schulstunde und das Webinar sind kostenlos! Das Webinar findet per GoTo Webinar statt. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.

Über den Safer Internet Day

Der Safer Internet Day (SID) ist ein weltweiter Aktionstag für mehr Online-Sicherheit und für ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche. Er findet seit 2004 immer am Dienstag der zweiten Februarwoche statt und setzt jedes Jahr einen neuen thematischen Schwerpunkt im Rahmen des internationalen Mottos „Together for a better internet“. In Deutschland wird der Safer Internet Day von der EU-Initiative klicksafe koordiniert und stellt in diesem Jahr mit dem Motto „Keine Likes für Lügen! – Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz“ die Aufklärung und Befähigung von Kindern und Jugendlichen zum Erkennen von Falschinformationen sowie populistischen und extremistischen Narrativen in den Mittelpunkt.

Digitalcafé „Umgang mit Fake News und Hassrede“: Debunking, Prebunking, Filterblasen & Co.

Das vergangene Digitalcafé „Umgang mit Fake News und Hassrede: Medienkompetenz als Demokratiekompetenz“ des Kompetenznetzwerks Demokratiebildung im Jugendalter zog über 80 Teilnehmende aus der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit an. Bei der Veranstaltung hielt Lidia de Reese, Referentin für Medienbildung bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter (FSM e.V.) zuerst einen Impulsvortrag über Desinformation und Hassrede. Darin erklärte sie, wie Desinformation verbreitet wird, Inhalte manipuliert werden und auf welche Rhetoriken Täter*innen zurückgreifen, wenn sie Hate Speech gezielt gegen bestimmte Personen oder Menschengruppen richten. Es ist wichtig, dass Lehr- und Fachkräfte sich mit diesen Problematiken vertraut machen: Laut der JIM-Studie 2023 treffen 58 Prozent aller Jugendlichen und junger Erwachsenen im Monat auf Desinformation im Internet und über ein Drittel begegnet ebenso häufig Hassrede.

In ihrem Vortrag betonte de Reese, wie wichtig es sei, mit Jugendlichen ins Gespräch über Desinformation und Hassrede zu treten. Dabei spielen sowohl Prebunking, die präventive Sensibilisierung für kritische Inhalte, als auch Debunking, die Richtigstellung und Aufklärung von Fake News und Hate Speech, eine bedeutende Rolle. Dazu wurden praktische Tools und Materialien vorgestellt, welche sich leicht in den Unterricht integrieren lassen und interaktiv als Spiel oder Quiz die Medienkompetenz von Schüler*innen stärken. Auch wurde hervorgehoben, dass viele verschiedene Faktoren bei der Meinungsbildung eine Rolle spielen und dass man andere Meinungen aushalten können muss, solange diese sich im demokratischen Spektrum befinden, und diskutieren können muss. Lehrkräfte sollten Jugendliche dementsprechend auf ihre Ablehnung gegenüber bestimmten Meinungen oder journalistischen Beiträgen ansprechen, die Gründe dafür herausfinden und sie auf Alternativen, sowie auf mögliche Filterblasen, in denen sie feststecken könnten, hinweisen. Oft hilft es auch, in den Austausch mit den Eltern zu treten, da diese häufig Einfluss auf die Meinungsbildung ihrer Kinder haben. Unterstützende Ressourcen und Anlaufstellen für die Elternarbeit und den Unterricht wurden in einem TaskCards Board für die spätere Nutzung gesammelt.

Abschließend tauschte man sich in Kleingruppen dazu aus, welche Themen und Probleme die Pädagog*innen derzeit besonders beschäftigen und welche offenen Fragen zu Desinformation, Hassrede und dem Umgang damit noch bestünden. Die Antworten auf einige dieser Fragen, beispielsweise wie man sein Debunking möglichst effektiv verpackt oder wie man Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus ihrer Filterblase helfen kann, finden Sie in diesem Resümee des Digitalcafés zum Nachlesen wieder.