Jugendliche und junge Erwachsene spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft. Sie bringen frische Perspektiven in den politischen Diskurs ein und ihre Beteiligung ist ausschlaggebend dafür, dass politische Entscheidungen im Sinne der nächsten Generationen beschlossen werden. Mit dem Herabsetzen des Wahlalters für die Kommunal- und Landtagswahlen in einigen deutschen Bundesländern auf 16 Jahre ist ihre politische Beteiligung nunmehr wichtiger denn je. Jedoch muss dafür auch ein entsprechendes Klima herrschen, sodass Jugendliche und junge Erwachsene sich problemlos und ohne Ängste in politische Debatten einbringen können.
Die Studie „Junge Stimmen, starke Wirkung?“ der Vodafone-Stiftung hat dazu erhoben, welche Sorgen Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 20 Jahren im Bezug auf ihre politische Meinungsäußerung haben und ob sie die notwendigen Kompetenzen besitzen, um respektvoll mit anderen über politische Themen zu diskutieren.
Obwohl mit 80% die starke Mehrheit zustimmt, dass sie in Deutschland aktuell in Freiheit leben, machen sich ebenso viele Sorgen, dass sie diese Freiheit in Zukunft zumindest teilweise verlieren könnten. Besonders Aspekte, die auch in der Politik wichtig sind wie die freie Meinungsäußerung (65%), Wahlfreiheit (57%) und das Recht auf ein diskriminierungs- und benachteiligungsfreies Leben (32%), sind ihrer Meinung nach essenziell für ein freies Deutschland und müssen demzufolge geschützt werden. Die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen informieren sich dementsprechend mindestens einmal pro Woche über politische Themen und die Anzahl derer, die politische Nachrichten gar nicht verfolgen, sinkt stetig. Vor allem im Freundeskreis (89%), mit den Eltern (85%) und in der Schule oder Universität (51%) werden die eigenen Meinungen gerne ausgetauscht. Passend dazu werden die Eltern und Familie (84%), Freund*innen (56%) und Lehrkräfte (37%) als vertrauenswürdigste Ansprechpartner*innen für politische Themen angesehen.
Viele Jugendliche und junge Erwachsene wollen auch aktiv am gesellschaftlichen Geschehen teilhaben. Rund 85% haben sich bereits gesellschaftlich engagiert, besonders in Sportvereinen (53%), im schulischen Bereich (40%) oder bei einer sozialen Einrichtung (33%). Die meisten sind davon überzeugt, dass sie durch ihr eigenes Handeln einen Einfluss auf die Gesellschaft ausüben können. Ressourcen wie Zeit, Erfahrung oder Geld spielen für die Mehrheit dabei keine Rolle — jeder könne sich unabhängig von seinem Besitz oder seiner gesellschaftlichen Stellung politisch engagieren. Gleichzeitig wollen sich mit 5% nur wenige tatsächlich im politischen Bereich einsetzen und ganze 63% schließen es für sich selbst komplett aus, dort aktiv zu werden. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene aus der sozialen Unter- und Arbeiterschicht finden es persönlich schwierig, politisch tätig zu werden, denn besonders diese Gruppe betrachtet ausreichende Ressourcen entgegen der Mehrheitsmeinung öfter als notwendige Voraussetzung für politisches Engagement und sieht sich selbst deswegen seltener in der Lage, einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben.
Grund für diese Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen Bedeutsamkeit von politischem Engagement und der tatsächlichen Beteiligung könnte sein, dass nur wenige sich ausreichend darauf vorbereitet fühlen, kompetent an politischen Diskussionen teilnehmen zu können. So stimmen zwar fast alle Befragten zu, dass man die Meinung anderer aushalten können muss, ohne sie persönlich zu nehmen, allerdings sagen nur 12% aus, das in der Schule ausgiebig gelernt zu haben. Ähnlich verhält es sich mit dem kritischen Hinterfragen fremder Meinungen: Zwar sind über zwei Drittel oft mit von der eigenen Einstellung abweichenden Meinungen konfrontiert und 77% ersuchen zumindest gelegentlich auch das Gespräch mit Menschen mit anderen Meinungen, jedoch gaben nur 17% der Befragten an, in der Schule vermittelt bekommen zu haben, wie man diese kritisch hinterfragt. Und obwohl 99% davon überzeugt sind, dass man vertrauenswürdige und nicht vertrauenswürdige Quellen unterscheiden können muss, um sich eine eigene Meinung zu bilden und die Meinungen anderer einzuschätzen und im politischen Spektrum verorten zu können, wurden weniger als einem Fünftel die nötigen Fähigkeiten dazu in der Schule beigebracht. Ebenfalls werden bei nur 16% aktuelle Themen im Politikunterricht angesprochen und reflektiert. Zwar wollen über zwei Drittel ihre eigenen Themen in den Unterricht mit einbringen, jedoch haben nur 37% in der Praxis die Möglichkeit dazu.
Deswegen ist es wichtig, dass Lehrkräfte aktiv auf die politischen Sorgen, Anliegen und Interessen ihrer Schüler*innen eingehen und mit ihnen die Themen behandeln, die für sie selbst gerade am relevantesten erscheinen. Auch grundlegende Kompetenzen wie Toleranz gegenüber anderer Meinungen, der respektvolle Umgang mit anderen, das richtige Einschätzen der Legitimität von Quellen und das kritische Hinterfragen von Inhalten müssen gefördert werden. Die folgenden Materialien sollen dabei helfen, diese Aspekte in den Unterricht einzubringen:
Die medienpädagogische Bildungsinitiative Media Smart e.V. hat eine neue Folge ihrer Reihe Media Snacks unter dem Titel “Influence is everywhere!“ Informationskompetenz als Schlüsselqualifikation im Zeitalter von Social Media” veröffentlicht. Sowohl im Alltag als auch in der digitalen Welt sind wir ständig verschiedenen Botschaften ausgesetzt. Oft merken wir dabei selbst nicht, dass wir gerade beeinflusst werden, da wir Desinformation, von Algorithmen selektierte Inhalte oder versteckte Produktplatzierungen nicht immer sofort erkennen.
Genau darauf versucht das Projekt “Influence is everywhere!” aufmerksam zu machen. Das Bildungspaket ist darauf ausgelegt, jungen Menschen bei der Informationssuche und -verarbeitung zu helfen und ihnen beizubringen, beeinflussende Inhalte zu erkennen. Klassische Arbeitsblätter werden dabei mit interaktiven Unterrichtseinheiten und Interviews gekoppelt, um ein vielfältiges und ansprechendes Angebot für die Klassenstufen 6 bis 8 zu gestalten. Das Material ist fächerübergreifend und flexibel im z.B. Deutschunterricht oder der Gesellschaftslehre einsetzbar.
Im 1. Kapitel “Grundlagen der (Medien-)Sozialisation” werden digitale Interaktionen näher beleuchtet und kritisch betrachtet. Uns wird unsere eigene Rolle als Empfänger*innen vor Augen geführt und welche Arten von Beziehungen wir beim Konsum von Inhalten mit deren Sender*innen eingehen. Auch unser eigener Einfluss durch z.B. Kommentare im Internet auf das Verhalten und die Medienrezeption anderer wird verdeutlicht und wie Interaktionen im Netz sich rückwirkend wieder im analogen Leben bemerkbar machen.
Das 2. Kapitel “Ein kritischer Blick auf Informationen im Netz” fokussiert sich anschließend dazu auf die Macht von Falschnachrichten und Werbeplatzierungen auf Meinungsbildungsprozesse und die eigenen Emotionen. Im 3. Kapitel “Digitale Medien als Mutmacher” wird die positive Seite digitaler Medien thematisiert. Hier wird betont, dass Kanäle wie soziale Netzwerke selbstverständlich nicht nur für das Verbreiten böswilligen Gedankengutes und negativer Berichterstattung genutzt werden können, sondern junge Menschen auch zu Aktivismus und sozialem Engagement mobilisieren können. Im 4. Kapitel “Das Einmaleins der Informationskompetenz” werden Materialien und praxisbezogene Methoden bereitgestellt, wie Kinder und Jugendliche lernen können, kompetent mit Beiträgen in den sozialen Netzwerken und auf Nachrichtenseiten umzugehen, Quellen zu überprüfen und selbst zu recherchieren.
Die wachsende Informationsflut ist Teil des Lebens von Kindern und Jugendlichen und wird sie auch in Zukunft begleiten, kann auf sie aber überwältigend wirken. Deswegen wird es immer wichtiger, junge Menschen schon früh mit Kompetenzen auszustatten, auf die sie folglich ihr ganzes Leben lang zurückgreifen können. Dafür ist es jedoch wichtig, erst einmal ein Interesse für die Thematik aufzubauen, was mit den Unterrichtsentwürfen und Arbeitsmaterialien von Media Smarts erleichtert werden soll: Durch das vielfältige Angebot wird es Lehrkräften ermöglicht, jedes Kind individuell anzusprechen und ihnen die Schwerpunkte des Bildungspakets auf verschiedenste Weisen näher zu bringen.
Jeder Unterrichtsabschnitt wird von einem Erklärvideo begleitet und Erlerntes kann durch interaktive Quizze spielerisch gefestigt werden. Auch weiterführendes Material zur Analyse und als Anregung für Diskussionen wird bereitgestellt: Von einer Liste von Influencerbeiträgen, die es auf womöglich problematische oder hilfreiche Inhalte zu untersuchen gilt bis hin zu einem Interview mit der Klimaaktivistin Fabia Klein von Fridays for Future als Beispiel für die positiven Auswirkungen der sozialen Netzwerke auf das alltägliche Leben ist alles mit dabei. Lehrkräfte werden ebenfalls dabei unterstützt, in den Austausch mit Eltern zu treten und es wird zu einem dynamischen Dialog zwischen Schulen, Schüler*innen und Eltern angeregt.
Media Smart e.V. ist eine gemeinnützige Bildungsinitiative, die die Medien- und Werbekompetenz von Kindern und Jugendlichen fördert. Ihre Angebote setzen sich aus kostenfreien, medienpädagogischen Bildungsmaterialien wie den Media Snacks und Beiträgen rund um Medien und Werbung auf den sozialen Netzwerken zusammen.
Das Projekt “Influence is everywhere!” wurde durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) gefördert. Der Verein wird durch die Unternehmen Ad Alliance GmbH, Ferrero, Hasbro, LEGO, Mattel, MediaCom Agentur für Media-Beratung, Omnicom Media Group Germany (OMG) und SUPER RTL Fernsehen GmbH unterstützt.
Ob nun Zuhause, in der Schule oder bei der Arbeit: Digitalisierung wird in Deutschland zu einem immer wichtigeren Thema. Noch hängt Deutschland dabei jedoch hinter vielen anderen EU-Mitgliedstaaten hinterher. Besonders betroffen ist dabei unter anderem das Bildungswesen: laut der IPSOS-Befragung der Vodafone Stiftung sind über die Hälfte der deutschen Lehrkräfte der Meinung, ihre Schulen seien nicht ausreichend technisch ausgestattet, um ihren Schüler*innen nötige digitale Kompetenzen zu vermitteln. Grundlegende IT-Infrastrukturen, wie stabiles Internet oder genügend Endgeräte für die ganze Klasse, seien laut den Lehrkräften an 86 Prozent der Schulen schlichtweg nicht gegeben.
Doch allein der Ausbau der IT-Infrastrukturen reicht nicht aus: Lehrer*innen benötigen auch Unterstützung in Form von Fortbildungen, Webinaren und Workshops, um Potenziale wie Risiken digitaler Medien zu kennen, diese zu vermitteln und digitale Unterrichtsmethoden zielbringend einzusetzen. Dieser Meinung sind auch die Lehrkräfte selbst, von denen 51 Prozent Fort- und Ausbildungen als hilfreichste Maßnahme einschätzen. So sollten Lehrer*innen zwar darin geschult werden, wie sie Schüler*innen für den Umgang mit Desinformation online befähigen können und dabei nicht vergessen, deren Lese- und Schreibkompetenzen zu stärken, aber auch den Nutzen von Technik zum Zugang zu besseren Informationsquellen, zur Binnendifferenzierung im Unterricht und zur Unterstützung von Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf erkennen. Bisher geben nämlich nur 5 Prozent aller Lehrer*innen an, technische Mittel zur Verbesserung des Unterrichts selbstsicher einsetzen zu können — ein Wert, den es zu heben gilt.
Ein Beispiel für ein Bildungsprogramm für Lehrer*innen ist das Projekt weitklick. Das Blended-Learning-Fortbildungsprogramm unterstützt Lehrende dabei, das Thema Desinformation online nachhaltig in den Unterricht zu integrieren, um die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen rund um die Mediennutzung und Meinungsbildung im Internet sowie Falschinformationen und Verschwörungsmythen online zu stärken. In Onlinekursen können sich Lehrkräfte selbstständig im eigenen Tempo Inhalte und Kompetenzen aneignen und ihr Wissen vertiefen. Außerdem bietet weitklick regelmäßig Webinare und Fortbildungen mit Expert*innen aus Journalismus, Wissenschaft und Bildungspraxis an. Es besteht zudem die Möglichkeit sich ein Zertifikat für absolvierte Onlinekurse und die Teilnahme an Webinaren oder Fortbildungen ausstellen zu lassen.
Es ist wichtig, dass neben den rein technischen Kompetenzen wie dem Suchen von Informationen im Internet oder der Bedienung verschiedener Tools auch die sozialen und fachlich-methodischen Kompetenzen der Schüler*innen gefördert werden, denn diese werden laut der Studie im Schulkontext in Deutschland in rund der Hälfte aller Schulen vernachlässigt. Als Leitfaden können sich Lehrkräfte an den sogenannten „21st Century Skills“ orientieren, die als Rahmenkompetenzen für Schüler*innen des 21. Jahrhunderts gelten. Dazu zählen Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken, Kreativität, digitale Kompetenzen, Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität, selbstorganisiertes Lernen, Resilienz und Empathie. Auch wenn Skills wie kritisches Denken oder selbstorganisiertes Lernen von Lehrenden als besonders wichtig eingeschätzt werden, erkennen Dreiviertel der deutschen Lehrkräfte auch die Bedeutung von emotionalen Skills wie Empathie. Denn nur in Kombination tragen die „21st Century Skills“ nicht nur zu einem angenehmeren Arbeitsklima im Klassenraum bei, sondern ermöglichen es Schüler*innen auch künftig sowohl offline als auch online selbständig und verantwortungsvoll zu handeln und Inhalte kritisch zu hinterfragen.
Digitale Tools ermöglichen es Lehrkräften idealerweise nicht nur, ihren Unterricht abwechslungsreicher und effizienter zu gestalten, sondern unterstützen sie auch dabei, dass ihre Schüler*innen sich kompetent und selbstbestimmt in ihren Onlinewelten bewegen und sie für die Zukunft und den Eintritt in die Arbeitswelt vorbereitet werden.
Um Lehrkräften bei der Orientierung und Umsetzung im Schulunterricht zu helfen, bietet Medien in die Schule umfassende OER-Materialien für die Unterstützung:
Desinformation kann negative Folgen für Kinder und Jugendliche haben. Ihnen können bei der Mediennutzung Falschinformationen, Beiträge mit reißerischen Überschriften, Artikel mit einfachen Lösungen für schwierige Probleme, Sticker oder Bilder mit rassistischen Botschaften oder irreführende Kommentare begegnen. Dies kann die Entwicklung und Meinungsbildung von Kindern und Jugendlichen negativ beeinflussen.
Damit Eltern und Familien dabei unterstützt werden, ihr(e) Kind(er) beim Umgang mit Desinformation begleiten zu können, bieten wir ein kostenfreies Materialpaket für Lehrer*innen und pädagogische Fachkräfte für die Durchführung eines Elternabends an. Es stehen zwei Varianten zur Verfügung: Dauer des Elternabends von ca. 30 Minuten oder von ca. 60 Minuten.
Im Mai 2024 wurde das Materialpaket in den Materialkompass Verbraucherbildung der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) aufgenommen und mit dem Qualitätssiegel „sehr gut“ ausgezeichnet. Die ausführliche Bewertung können Sie hier nachlesen.
Elternabend „Mit Fakten gegen Fakes“ | Version: 30 Minuten
Elternabend „Mit Fakten gegen Fakes“ | Version: 60 Minuten
Weitere Unterstützung zur Durchführung des Elternabends
Die Materialien „Mit Fakten gegen Fakes“ werden herausgegeben von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) und entstanden in Zusammenarbeit mit Dr. Birte Güting (Bezirksregierung Arnsberg), Jessica Euler (Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e.V.) und Prof. Dr. Verena Ketter (Hochschule Esslingen).
Redaktion: Astrid Dinges, Uta Voigt | music media park e. V. // Stand: Juni 2022
Mit finanzieller Unterstützung von: U.S. Embassy Germany
In Zusammenarbeit mit weitklick – das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung veröffentlicht „Medien in die Schule“ ein neues Modul zum Thema Desinformation online. Das Modul erweitert das bereits 2017 herausgegebene Unterrichtsmaterial Meinung im Netz gestalten zu Meinungsbildungsprozessen im Internet um die Vermittlung von Merkmalen, Motiven und Verbreitungswegen von Desinformation online sowie Möglichkeiten der Identifikation und Überprüfung im schulischen Kontext.
Modul hier kostenlos herunterladen! Möchten Sie das Modul als Druckversion kostenfrei bestellen? Melden Sie sich gern über unser Kontaktformular!
„Algorithmen, Memes, Social Bots, Trolle oder Deepfakes – mit unserem neuen Modul verstehen Lehrkräfte, was hinter diesen Begriffen steckt, wie sie unsere Medien- und Nachrichtenkompetenz herausfordern und die (politische) Meinungsbildung von Heranwachsenden erschweren. Unser Ziel ist es, das Thema Desinformation online auf den Stundenplan zu bringen und zu zeigen, wie Jugendliche Falschnachrichten im Internet erkennen und ihre negative Auswirkungen einschätzen können. Denn aufgrund der oftmals unübersichtlichen Fülle an Informationsmöglichkeiten ist ein souveräner und sachkundiger Umgang mit Informationen heute genauso wie lesen, schreiben und rechnen eine zentrale Fähigkeit, die die Schule Kindern und Jugendliche vermitteln sollte.“
Martin Drechsler, Geschäftsführer der FSM, Herausgeber von „Medien in die Schule“
Im Modul „Desinformation Online“ finden Lehrende vier neue Unterrichtseinheiten mit Aufgabenstellung, Lernziel, Ablauf, methodisch-didaktischen Hinweisen und benötigten Materialien. Dabei geht es unter anderem um Merkmale, Formen und Beispiele von Desinformation im Internet und sozialen Netzwerken sowie konkrete Möglichkeiten, Angebote und Instrumente zum Überprüfen von Informationen. Die 14 neuen Arbeits- und Materialblätter können direkt im Unterricht eingesetzt werden. So können sich Schüler*innen in Bilderrückwärtssuchen ausprobieren oder nach dem Kennenlernen verschiedener Fact Checking Initiativen auch selbst Faktenchecks umsetzen.
Ziel ist es, Jugendliche für die eigenen Meinungsbildungsprozesse und ihre Verantwortung für den Umgang mit Desinformation im Netz zu sensibilisieren. Lehrer*innen, die sich bereits mit dem weitklick Bildungsprogramm fortbilden, können mit diesem Modul das Gelernte vertiefen und direkt im Unterricht anwenden.
Das Unterrichtsmaterial „Meinung im Netz gestalten“ ist Teil des Angebots von „Medien in die Schule“, das zahlreiche Inhalte und Themen der Medienbildung für den Lernraum Schule aufbereitet. Bereits seit 2013 stellt das Gemeinschaftsprojekt der FSM und Google Zukunftswerkstatt in Kooperation mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. eine große Bandbreite an kostenfreien, offenen Unterrichtsmaterialien (OER) zu aktuellen medialen Erscheinungen zur Verfügung. Lehrer*innen finden dort für die Sekundarstufen I und II aufbereitete Informationen, Materialien und praxisnahe Methoden rund um Themen wie z.B. die sichere Internetnutzung, Smartphones, Machine Learning, Hate Speech oder Fake News.
„Medien in die Schule“ leistet so einen aktiven und praktischen Beitrag zur digitalen Bildung. Die Inhalte erhielten bereits mehrere positive Bewertungen durch den Materialkompass Verbraucherbildung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes. Alle Materialien stehen unter einer Creative Commons Lizenz (CC-BY-SA). Ihre Bearbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung ist unter Angabe der Quelle und unter gleichen Bedingungen erlaubt.