Das Projekt „Medien in die Schule“ möchte Lehrer_innen ermuntern und unterstützen, die Leitmedien ihrer Schüler_innen im Unterricht zu thematisieren und produktiv zu nutzen. Am 24. November wurden zwei neue Unterrichtsthemen in einer Abendveranstaltung vorgestellt und zuvor in Workshops mit Schüler_innen und Lehrer_innen der Nelson Mandela Oberschule erprobt.
Hass in der Demokratie begegnen
Das Unterrichtsthema Hass in der Demokratie begegnen greift die Erfahrungen und Begegnungen (im Netz) der Schüler_innen mit Rechtsextremismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Hate Speech auf, um Hintergründe und Zusammenhänge zu beleuchten sowie konkrete Reaktions- und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Sensibilisierung für Grenzen und Grenzsetzung innerhalb unserer Wertegemeinschaft, die (Selbst-) Reflexion des eigenen Handelns und immer wieder die Auseinandersetzung mit der Gestaltung unserer demokratischen Werte.
Im Workshop konzipierten und produzierten die Jugendlichen einen Videoclip, der diese Themen aufgreift und einen Lösungsvorschlag zum Umgang mit Vorbehalten und Feindseligkeit erarbeitet.
Das Ergebnis des Workshops:
Werkzeugkasten DIY und Making – Gestalten mit Technik, Elektronik und PC
Der Werkzeugkasten “DIY und Making – Gestalten mit Technik, Elektronik und PC” stellt Möglichkeiten zum kreativen Gestalten mit digitalen Geräten und Technologien sowie deren Potenziale für die pädagogische Praxis vor.
Im Workshop erlernten die Schüler_innen das Programmieren von Robotern mit der grafischen Programmierumgebung Open Roberta Lab, verwandelten das Foyer in eine interaktive Klanginstallation mit dem Mikrokontroller Makey Makey und bauten Prototypen für Geräte und Städte der Zukunft mit LEDs und Schaltkreisen auf Papier.
Ausstellung & Paneldiskussion: Potenziale digitaler Bildung in der Schule
Die zahlreichen Ergebnisse der Workshops wurden am Abend Experten aus Politik und Bildung präsentiert und konnten direkt ausprobiert werden. Sie dienten als Beispiel für eine gelungene Medienintegration auf inhaltlicher wie didaktischer Ebene in den Unterricht und boten Anlass für eine intensive Diskussion über die Potentiale und Herausforderungen des offenen Lernens mit digitalen Medien.
Dr. Sandra Schön (Salzburg Research Forschungsgesellschaft, BIMS e.V.) stellte Besucher und Podiumsdiskutanten auf einer wissenschaftlichen Ebene auf die Thematik ein und hob die Bedeutung offener Bildungsmaterialien und des Prinzips des offenen Lernens im Lernraum Schule hervor.
Auf dem anschließenden Podium diskutierten Saskia Esken (MdB), Sven Volmering (MdB), Dr. Sandra Schön und Stefan Schober (Lehrer an der Friedensburg Oberschule Berlin) über Rahmenbedingungen und Herausforderungen digitaler Bildung in der Schule. Besonders die Frage nach praktischen Stellschrauben stand dabei im Mittelpunkt. Wie also müssen Lehrer_innen auf inhaltlicher wie technischer EbeneUntersützung erfahren, um sich den für sie oftmals neuen Thematiken stellen zu können und welche Veränderungen bieten sich damit?
Auch aktuelle Herausforderungen wie Hate Speech in der digitalen Kommunikation wurden aufgegriffen. Der Lernraum Schule kann und sollte hier eine aktive Rolle in der Wertekommunikation mit Jugendlichen spielen und deren Bedeutung für die positive Gestaltung des Gemeinschaftsgut World Wide Web hervorheben. Stefan Schober betonte die Attraktivität einer aktivieren und befähigenden Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Sven Volmering (MdB) verwies auf die vielfäligen Möglichkeiten von Schule, sich Unterstützung durch NGOs, Partner in der Medienbildung, sowie bei Unternehmen zu holen und Schule auch in diesem Sinne als ein Spiegelbild gesellschaftlicher Umstände zu begreifen.
Wettbewerb „Digitales Lernen in der Praxis – Ideen für den Unterricht“
Um Lehrer_innen weiter anzuregen, mediale Herausforderungen thematisch wie technisch anzunehmen, haben die Partner den Wettbewerb „Digitales Lernen in der Praxis – Ideen für den Unterricht“ gestartet. Bis zum 30.06.2016 können Projekt- und Unterrichtsideen für das Lernen mit und über Medien eingereicht werden. Eine fachkundige Jury ermittelt die Preisträger, unter denen Sachpreise aus dem Werkzeugkasten “DIY und Making” im Gesamtwert von 8.000 € vergeben werden.
Saskia Esken (MdB) freut sich über die Möglichkeit, mit dem Wettbewerb die vielen guten Beispiele, die es bereits in Schulen gibt, sammeln zu können.