Einleitung
Dieser Themenbereich schlägt die Brücke zwischen der alten und der neuen Welt, zwischen analog und digital, zwischen Technologie und Kunst. Das Digitale ist nie angetreten, um das Analoge zu ersetzen – das machen auch die Werkzeuge deutlich. Vielmehr geht es um sinnvolle Erweiterung und Ergänzung. Die Lust am Selbermachen, manchmal auch am digitalen Verzicht, steigt an vielen Orten, DIY ist das neue Schlagwort – „mach dir die Dinge selbst.“ Damit geht ein völlig veränderter Zugang zu materiellen Gütern einher, die „Demokratisierung des Produktwissens“ (Philip Steffan, Make: Magazin) wurde angekündigt. Und es bedeutet durchaus eine kleine Revolution des Konsumverhaltens, wenn es durch Werkzeuge wie 3D-Drucker und Lasercutter in Kombination mit zahlreichen digitalen Vorlagen und offenen Gemeinschaften, die diese austauschen und weiterentwickeln, plötzlich möglich ist, zahlreiche kaputte Gegenstände wiederherzustellen oder gar zu verbessern.
Diese Entwicklung trägt auch dazu bei, neue Perspektiven auf den Konsum zu eröffnen – ein wichtiges Bildungsziel, das sich so spielerisch und ganz praktisch umsetzen lässt. Die Produktionsmittel dazu werden immer erschwinglicher. So nehmen im Elektronik-Markt ganz selbstverständlich die ersten 3D-Drucker die Regale neben den herkömmlichen Druckern ein, und ähnlich wie diese funktionieren sie per „Plug and Play“, d.h. sie werden aufgestellt, angeschlossen und funktionieren. Es war nie einfacher, eigene Objekte herzustellen: Vom Finden des passenden 3D-Objekts auf Portalen wie Thingiverse über die Anpassung auf den eigenen Drucker bis zum Senden des Druckauftrags vergehen nur wenige Minuten. Hat man diesen Prozess einmal verstanden, können weitere Bildungsziele erreicht werden: Objekte können angepasst oder neu kreiert werden. Auch hierzu gibt es einige Open-Source-Software, wie z.B. Blender.
Im Gegensatz dazu stehen abtragende Verfahren wie Laser- oder Vinylcutter. Auch hier ist es hilfreich, vektorbasierte Grafikprogramme bedienen zu können und den Hintergrund zu verstehen – ein gutes Lernfeld für die eigene Zukunft, bestimmen doch Daten wie Vektoren zunehmend den digitalen Raum. Im Gegensatz zu 3D-Druckern sind Lasercutter eher selten im privaten oder Schulumfeld zu finden, da sie noch sehr teuer sind. Doch hier helfen FabLabs und andere Makerspaces (siehe Glossar) aus, die derzeit an vielen Orten gegründet werden: Die Grundidee ist hier, Labore zur Fabrikation eigener Gegenstände bereitzustellen, die offen sind für alle, die Lust haben, ihre Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Kooperationen mit Bildungsinstitutionen bieten sich an, denn die Bildungsziele Selbstbefähigung und Ermächtigung decken sich in beiden Institutionen.
Beispiele
Lasercutting oder auch Laserschneiden bezeichnet ein Schneide- und Gravierverfahren, bei dem Material wie etwa Metall, Holz oder Moosgummi in Form von Platten mithilfe eines Lasers bearbeitet wird.
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Mit 3D-Druckern ist es möglich, Gegenstände wie z.B. Schmuck, Spielzeug oder auch Modelle vorhandener (historischer) Gebäude oder ähnliches auszudrucken.
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Mit dem DIY-Kit Lomography Konstruktor lassen sich die wichtigsten Funktionsweisen und physikalischen Hintergründe um Optik und Co. nachvollziehen.
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Mit hochauflösenden Smartphones und neuen technischen Errungenschaften ist es heute mit nahezu jedem Smartphone möglich, virtuelle Realitäten zu erleben und selbst die passende Hardware dazu zu basteln.
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