Die kostenfreie Online-Fortbildung für Lehrende und Pädagog*innen stellt die Medienbildung zu Desinformation und „Fake News“ für vulnerable Zielgruppen in den Mittelpunkt. Sie findet am 22.05.2025 von 14:00 bis 16:00 Uhr statt. Die Fortbildung wird gefördert durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).
Online-Artikel statt Zeitungen, Instagram-Reels und TikTok-Videos statt Fernsehnachrichten: Neben traditionellen Medien greifen Kinder und Jugendliche bei der Informationssuche und Meinungsbildung immer häufiger auf das Internet, soziale Medien und Messengerdienste zurück. Aber nicht alles, was man online sieht, ist echt. Deswegen müssen sie schon früh darin geschult werden, Desinformation zu erkennen und die Qualität ihrer Quellen einschätzen zu können. Viele Bildungsangebote und Unterrichtsmaterialien sind jedoch nicht für alle Menschen zugänglich gestaltet.
Am 22.5. von 14 bis 16 Uhr diskutieren wir Lösungsansätze, stellen empfehlenswerte Ressourcen vor und ermöglichen Vernetzung! Mit dabei ist unter anderem Sonderpädagogin und Expertin für Diklusion Dr. Lea Schulz.
Die Veranstaltung wird von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) im Rahmen der Medienbildungsprojekte Medien in die Schule und weitklick umgesetzt.
Zur kostenfreien Anmeldung auf weitklick.de
Hinweis: Das Webinar ist kostenlos und offen für alle Interessierten! Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.
Die Fortbildung wird gefördert durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).
weitklick – Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung veranstaltet ein kostenfreies Webinar am 29.04.2025 zum Thema „Künstliche Intelligenz verstehen, Medienkompetenz fördern“. Es findet von 16 bis 18 Uhr statt.
Was bedeutet der Begriff KI? Welche Chancen und auch Risiken stecken in KI-Anwendungen? Wie können Lehrkräfte junge Menschen im verantwortungsvollen Umgang mit KI unterstützen?
Im Webinar tauchen Lehrende gemeinsam mit Expert*innen aus Forschung und medienpädagogischer Praxis in die Welt der Künstlichen Intelligenz ein. Sie erhalten einen kompakten Überblick über die Grundlagen von KI und maschinellem Lernen.
Ob im Kontext von Chatbots, Sprachassistenten oder anderen digitalen Anwendungen, überall begegnet man jetzt dem Begriff „Künstliche Intelligenz“. Auch Kinder und Jugendliche werden im privaten und schulischen Alltag immer wieder damit konfrontiert. Doch nicht alle wissen, was KI eigentlich ist und wie sie funktioniert.
Es wird darauf eingegangen, welche Chancen sich durch die Nutzung von KI-Tools in der Lehrpraxis ergeben, aber auch welche Risiken KI birgt und wo Grenzen in der Anwendung gesetzt werden müssen.
Gastreferent Steffen Brill (Lehrkraft & Gründer von eduhu) blickt auf die Grenzen und Potenziale von KI in der Lehrpraxis. Gemeinsam wird diskutiert, wie Medienbildung rund um KI mit Jugendlichen gelingen kann!
Ermöglicht wird das Webinar durch das Programm „Experience AI“: Die FSM setzt dies in Partnerschaft mit der Raspberry Pi Foundation und durch finanzielle Unterstützung von Google.org mit dem Projekt weitklick in Deutschland um.
Im Jahr 2022 rief die Europäische Kommission die neue BIK+-Strategie für die Initiative „Better Internet for Kids“ (BIK) ins Leben. Mit ihr verfolgt sie drei Kernanliegen: die Gewährleistung der Onlinesicherheit für Kinder und Jugendliche, die Vermittlung nötiger digitaler, medialer und technischer Kompetenzen an diese und die Förderung ihrer aktiven Teilhabe an Debatten rund um verwandte Themen. Nun erfolgte zum ersten Mal eine Evaluation der bisherigen Effektivität dieser Strategie. Dafür wurden unter anderem 759 Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren aus 22 europäischen Ländern in Gruppendiskussionen dazu eingeladen, von ihren Eindrücken und Erfahrungen mit der Strategie zu berichten und Verbesserungsvorschläge und Wünsche für die Zukunft zu äußern. Dabei gingen sie auch darauf ein, was Schulen und Lehrkräfte tun könnten, um die Strategie im schulischen Kontext besser umzusetzen.
Obwohl die Mehrheit der Befragten angab, die Schule sei der wichtigste Ort zur Vermittlung von Informationen und Kompetenzen für die Onlinesicherheit, ergab sich ein eher gemischtes Bild bezüglich der derzeitigen Qualitätder schulischen Arbeit dazu. Viele berichteten, dass Onlinesicherheit an ihren Schulen bisher entweder gar nicht thematisiert wurde oder nur wenige Themen oberflächlich behandelt wurden. Während Cybermobbing und Hate Speech beispielsweise öfter in der Schule besprochen werden, kommt der Schutz der eigenen Daten und Privatsphäre noch deutlich zu kurz.
Zudem werden die im Unterricht verwendeten Materialien als überholt und zu langweilig wahrgenommen. Das liegt laut den Befragten vor allem daran, dass Lehrkräften das nötige Wissen fehlt, um über Risiken von aktuellen Trends oder auf beliebten Plattformen zu reden. Nur wenige würden soziale Medien selbst nutzen und somit proaktiv auf Problematiken nahe der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen eingehen. Deswegen wünschen sich einige Schüler*innen auch, nicht mehr nur von Lehrkräften, sondern auch von älteren Schüler*innen lernen zu können.
Darüber hinaus wünschen die Befragten sich mehr methodisch interessante und thematisch diverse Materialien. Sie fordern, stärker in den Gestaltungsprozess der Unterrichtseinheiten involviert zu werden und dass traditioneller Frontalunterricht durch Seminare, interaktive Workshops, Rollenspiele, Gastvorträge und Projekte ergänzt wird. Abwechslungsreichere Materialien wie informative Poster, Praxisbeispiele und Spiele werden ebenfalls verlangt. Die folgenden Angebote von Medien in die Schule können Ausgangspunkt für die Gestaltung eines solchen vielfältigeren Unterrichts sein:
Dass viele Inhalte online falsch, manipuliert oder KI-generiert sind, wissen mittlerweile fast alle Kinder und Jugendlichen. Sorgen diesbezüglich machen sie sich jedoch paradoxerweise noch nicht. Besonders jüngere Kinder vertrauen oft Informationen, ohne diese zu hinterfragen oder zu prüfen, die sie im Internet sehen oder die ihnen von Anwendungen wie ChatGPT geliefert werden. Es herrscht außerdem wenig Verständnis dafür, warum Menschen Desinformation verbreiten und welche Konsequenzen dies haben kann. Trotz der Tatsache, dass Schüler*innen auch bei der Recherche für und in der Schule häufig auf Fake News, nicht vertrauliche Quellen und Deepfakes stoßen, wird das Thema „Desinformation“ im Unterricht eher selten besprochen. Dadurch mangelt es ihnen an konkreten Strategien, wie man Desinformation erkennen kann. So verlassen sich viele ausschließlich auf ihr Bauchgefühl. Die folgenden Materialien können bei der Vermittlungen entsprechender Strategien helfen:
Die Selbstlernkurse zum Thema „Desinformation“ von weitklick können zudem zur Weiterbildung von Lehrkräften genutzt werden und Informationslücken schließen, die aktuell noch von vielen Schüler*innen gesehen werden.
Künstliche Intelligenz ist ein weiterer Schwerpunkt, der aus Sicht der Befragten an Schulen oft vernachlässigt wird. Ein Großteil der Schüler*innen möchte mehr darüber lernen, wie KI funktioniert und wie man sie verantwortungsvoll und effektiv einsetzen kann. Solches technisches Grundwissen ist auch Voraussetzung für die informierte Teilhabe an Diskussionen über den Einsatz von KI in verschiedenen Lebensbereichen.
Außerdem berichten viele Kinder und Jugendliche, dass sie Probleme dabei haben, ihre Bildschirmzeit einzuschränken. Das könnte unter anderem dazu führen, dass ihre realen Verantwortungen und Aktivitäten wie Hausaufgaben, Treffen mit Freund*innen oder Zeit mit der Familie zu kurz kommen. Sie wünschen sich mehr Hilfe und Unterstützung, um ihren eigenen Medienalltag reflektieren und planen zu können.
Am 27. Januar 2025 fand der 80. Gedenktag der Befreiung des NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz statt. Zu diesem Anlass erscheint der Dokumentarfilm „Auschwitz – Countdown zur Befreiung“ als internationales Gemeinschaftsprojekt. Angelehnt an die Dokumentation veröffentlichen wir mit der Zusatzeinheit „Antisemitismus online. Wie kannst du Holocaustleugnung und Antisemitismus im Netz erkennen und von Aufklärungsangeboten lernen?“ ein Unterrichtsmaterial, das Lehrkräften dabei hilft, sich mit Jugendlichen über Antisemitismus auf Online-Plattformen auseinanderzusetzen. Es arbeitet dabei u.a. mit ausgewählten Filmausschnitten. Die gesamte Dokumentation kann von Lehrenden und Schüler*innen (ohne erforderliche Abo-Anmeldung / ohne Werbung) hier online angeschaut werden.
Laut der JIM-Studie 2024 stößt die Mehrheit der Jugendlichen mittlerweile online regelmäßig auf mindestens eines dieser Phänomene. Jedoch sind Desinformation und Hass nicht immer sofort zu erkennen: Besonders Juden*Jüdinnen sind häufig von solchen Phänomenen betroffen, beispielsweise in Form von codierten, antisemitischen Beiträgen online. Durch die neue Zusatzeinheit „Antisemitismus online“ sollen Jugendliche deshalb dazu befähigt werden, Hassrede gegen Juden*Jüdinnen zu erkennen, zu widerlegen und aktiv gegen solche Inhalte zu handeln.
Zur Zusatzeinheit und Download verschiedener Dateiformate | Direkt zum PDF
Das medienpädagogische Portal MEDIENRADAR bietet zum Dokumentarfilm „Auschwitz – Countdown zur Befreiung“ ein pädagogisches Filmheft für Lehrende an, um Themen wie den Holocaust, Antisemitismus, Nationalsozialismus und Erinnerungskultur fundiert im Unterricht oder Workshops zu behandeln. Es enthält Hintergrundwissen, Aufgaben und didaktische Anknüpfungspunkte – ideal ab Klassenstufe 9:
Zum Lernmodul auf medienradar.de | direkt zum Filmheft (PDF)
Anlässlich Anne Franks Geburtstag findet am 12. Juni 2025 ein bundesweiter Aktionstag von Schulen gegen Antisemitismus und Rassismus statt. Die Anmeldung dazu läuft noch bis zum 28. Februar. Unter dem Motto „Erinnern und Engagieren digital“ werden die teilnehmenden Schulen dazu motiviert, sich mithilfe verschiedener digitaler Erinnerungsangebote mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust auseinanderzusetzen. Außerdem werden sie dazu angeregt, die Vergangenheit kritisch zu reflektieren und daraus Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen.
Organisiert wird die Aktion vom Anne Frank Zentrum, welches ebenfalls vielfältige, kostenfreie Lernmaterialien für angemeldete Schulen in Print und digital bereitstellt. Anhand einer Plakatausstellung, Zeitungsbeiträgen und einem Zeitzeugen-Interview mit der Jüdin Rozette Kats sollen die Schüler*innen mit dem Leben der Anne Frank und vieler anderer Jüdinnen*Juden unter dem Nationalsozialismus vertraut gemacht werden. Aber auch Lehrkräfte können durch das Begleitheft und Online-Workshops mehr über Antisemitismus und Erinnerungskultur online lernen.
Die Anmeldung dazu erfolgt bis zum 28. Februar 2025 über dieses Formular.
Doch nicht nur am Anne Frank Tag selbst sollen Schulen aktiv werden. Die Schulen werden dazu eingeladen, sich auch in den Wochen rund um den Aktionstag mit der Thematik zu beschäftigen und eigene Projekte zu organisieren. Für den Einsatz im Unterricht eignet sich dazu unsere Zusatzeinheit „Antisemitismus online“. Darin wird thematisiert, wie man versteckte antisemitische Botschaften im digitalen Raum erkennt und es werden weitere digitale Erinnerungsangebote vorgestellt. Zudem stellt das Anne Frank Zentrum auch die Lernmaterialien und eine Karte der Schulprojekte aus den vergangenen Jahren zur Verfügung, die als Anhaltspunkte für eigene Aktionen dienen können.
Wir empfehlen zwei Veranstaltungen anlässlich des Safer Internet Days. Unter dem Motto „Keine Likes für Lügen!“ widmet sich der SID 2025 den Themen Desinformation, Extremismus und Populismus im Netz. Am 11.02.2025 von 10:00 bis 11:30 Uhr findet dazu eine digitale Schulstunde für Schüler*innen der Klassen 8 bis 10 statt, gefolgt von einem Webinar für Fachkräfte und Eltern am 18.02. zwischen 17:00 und 18:30 Uhr.
Die Veranstaltungen sind Aktionen des deutschen Safer Internet Centres, zu dem neben der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) auch klicksafe, eco, jugendschutz.net und die Nummer gegen Kummer e.V. gehören.
In der digitalen Schulstunde direkt am Safer Internet Day (11. Februar) erweitern die Schüler*innen gemeinsam mit medienpädagogischen Expert*innen nicht nur ihr Wissen über Desinformation und Rechtsextremismus, sondern stärken auch die eigene Handlungskompetenz und digitale Zivilcourage. Expert*innen von klicksafe und jugendschutz.net stellen den Teilnehmenden aktuelle Fallbeispiele und Erkenntnisse vor. Anschließend können sie selbst in Gruppenarbeiten, interaktiven Live-Umfragen und Fragerunden aktiv werden und ihre Kenntnisse festigen. Weitere Informationen über die Veranstaltung finden Sie hier.
Zur Anmeldung bis zum 10.02.2025 über das Online-Formular
Im Webinar „Keine Likes für Lügen: Was tun gegen populistische und extremistische (Deep) Fakes im Internet? – Was Fachkräfte & Eltern wissen müssen“ erhalten Eltern und Fachkräfte am 18. Februar einen Überblick über aktuelle Trends und Phänomene im Bereich des Jugendschutzes, Beratungs- und Medienbildungsangebote sowie die rechtliche Lage bezüglich Falschinformationen, (KI-generierten) Deepfakes und Hate Speech. Weitere Informationen über die Veranstaltung finden Sie hier.
Zur Anmeldung über das Online-Formular
Hinweis: Die digitale Schulstunde und das Webinar sind kostenlos! Das Webinar findet per GoTo Webinar statt. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.
Der Safer Internet Day (SID) ist ein weltweiter Aktionstag für mehr Online-Sicherheit und für ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche. Er findet seit 2004 immer am Dienstag der zweiten Februarwoche statt und setzt jedes Jahr einen neuen thematischen Schwerpunkt im Rahmen des internationalen Mottos „Together for a better internet“. In Deutschland wird der Safer Internet Day von der EU-Initiative klicksafe koordiniert und stellt in diesem Jahr mit dem Motto „Keine Likes für Lügen! – Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz“ die Aufklärung und Befähigung von Kindern und Jugendlichen zum Erkennen von Falschinformationen sowie populistischen und extremistischen Narrativen in den Mittelpunkt.
TikTok hat extra für Lehr- und pädagogische Fachkräfte ein Handbuch veröffentlicht, das sie dabei unterstützen soll, mit Schüler*innen und Jugendlichen über eine sichere und positive Nutzung der Plattform zu sprechen. Sie können das Handbuch über diesen Link (auf der Website von TikTok) oder direkt hier als PDF herunterladen.
Möchten Sie das Handbuch kostenfrei als Druckexemplar für sich und/oder Ihr Kollegium bestellen? Schreiben Sie einfach eine E-Mail an das Medien in die Schule Team der FSM (dereese@fsm.de).
Das Handbuch ist wie folgt aufgebaut:
Für Eltern steht auf der TikTok-Website zudem der Leitfaden für Erziehungsberechtigte zur Verfügung, außerdem gibt es ein Sicherheitszentrum extra für Jugendliche.
Heutzutage ist es leicht, über soziale Medien oder Messenger-Dienste mit anderen zu kommunizieren. So kann man sich schnell und einfach mit den eigenen Eltern, Freund*innen oder Bekannten austauschen und Beziehungen pflegen. Jedoch nutzt knapp ein Drittel der Kinder und Jugendlichen das Internet auch, um neue Kontakte zu Fremden zu knüpfen. Allerdings weiß man dabei nicht immer, wer tatsächlich hinter einem Account steckt und Kinder und Jugendliche können mit Personen in Kontakt kommen, die negative Absichten haben. Erwachsene bzw. Täter*innen sprechen Kinder möglicherweise mit dem Ziel an, sie sexuell zu belästigen oder sogar zu missbrauchen. Diese gezielte Ansprache im Netz nennt man Cybergrooming. Die diesjährige Studie „Kinder und Jugendliche als Opfer von Cybergrooming“ der Landesanstalt für Medien NRW beschäftigt sich damit, welchen Formen von Cybergrooming 8- bis 17-Jährige derzeit ausgesetzt sind, wer die Täter*innen sind und welche Informations- und Hilfsangebote Kinder und Jugendliche sich wünschen.
Schon ab dem 12. Lebensjahr steigt die Zahl der Kinder, die schon einmal Opfer von Cybergrooming waren, rasant an. Kontakt zu Täter*innen entsteht beispielsweise über Instagram (13%), WhatsApp oder Facebook (jeweils 11%), Snapchat (10%) oder vor allem bei jüngeren Kindern auch über TikTok (9%). Aber häufig kennen die Betroffenen die erwachsenen Täter*innen auch im realen Leben oder entfernter durch Freund*innen. Ältere Jugendliche werden vor allem von Tätern, die sich als männlich präsentieren, mit unangemessenen Nachrichten konfrontiert, während Jugendliche unter 15 Jahren zumeist von vermeintlich weiblichen Täterinnen kontaktiert werden. Oft geben diese vor, gleichaltrig zu sein und gemeinsame Interessen zu teilen (38%), machen ihnen Komplimente (28%) oder zeigen Verständnis für eine schwere Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen (19%). In beinahe einem Sechstel aller Fälle geben die Täter*innen ihre wahren Absichten dabei nicht sofort preis, sondern gewinnen erst deren Vertrauen durch wiederholten Kontakt.
Nachdem längere Zeit miteinander geschrieben wurde, fangen die Täter*innen an, Forderungen zu stellen. Etwa, dass ihre Opfer sich persönlich mit ihnen treffen (16%) oder ihnen Nacktbilder oder -videos von sich schicken sollen (10%). Um ihre Forderungen erfüllt zu bekommen, versprechen Täter*innen oft etwas, das die Betroffenen haben möchte, so wie Kleidung, In-Game-Währung oder Geld (12%) oder geben sich als ein Talentscout oder Fotograf aus (10%). Auch verschicken sie häufig eigene Nacktbilder, um den Kindern und Jugendlichen einen Austausch sexueller Inhalte aufzuzwingen (11%). Die erhaltenen privaten Informationen und intimen Bilder und Videos werden oft zur weiteren Erpressung verwendet, z. B. wird mit deren Veröffentlichung gedroht oder dass sie an Familie und Bekannte geschickt werden oder seltener auch mit Personenschaden an dem*der Betroffenen selbst oder an Familie und Freund*innen.
Obwohl die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen angibt, sich gut oder sogar sehr gut mit Cybergrooming auszukennen, berichten dennoch vor allem jüngere Kinder, dass sie nicht wissen, wie sie sich im Fall von Cybergrooming verhalten zu haben. Trotz der Tatsache, das die meisten Kinder und Jugendlichen auf unangemessenes Verhalten damit reagieren, dass sie die Person blockieren (61%) und den Kontakt abbrechen (51%), sich an eine Vertrauensperson wenden (40%), die Person bei der Plattform melden (33%) und Screenshots als Beweise machen (27%), gibt dennoch ein Viertel aller Betroffenen an, dass sie trotzdem weiterhin Kontakt zu dem*r Täter*in gehalten haben, nachdem sie herausgefunden haben, dass der*die Chatpartner*in erwachsen ist. Hauptgründe dafür waren, dass die Person ihnen Komplimente gemacht hat und sie es cool fanden, dass eine ältere Person an ihnen Interesse zeigte, dass sie ihnen mit ihren Problemen geholfen hat oder einfach, weil andere in ihrem Umfeld das „auch machten“ und sie „mal sehen wollten, was passiert“.
Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche über Risiken der Online-Kommunikation aufgeklärt werden, für mögliche Gefahren sensibilisiert werden sowie wissen, wie sie sich wehren können und wo sie Hilfe finden. Viele Kinder und Jugendliche wünschen sich, dass das Thema in der Schule stärker behandelt wird (62%), dass mehr Chancen geschaffen werden, um es mit den Eltern (42%) und Gleichaltrigen (34%) zu besprechen und dass es mehr Beratungs- und Hilfsangebote wie Meldestellen (29%), polizeiliche Initiativen (29%) und Hilfshotlines und Mailservices gibt (26%). Viele der Befragten gaben auch an, Hilfs- und Beratungsstellen zwar zu kennen, diese aber nicht zu nutzen. Dies liegt wahrscheinlich unter anderem daran, dass es über einem Viertel der Kinder und Jugendlichen unangenehm ist, über Cybergrooming zu sprechen und 31% keinen Ansprechpartner haben, dem sie sich in solch einem Fall anvertrauen können.
Die unten aufgelisteten Ressourcen können dabei helfen, sich über Cybergrooming zu informieren und Lehrkräfte dabei unterstützen, das Thema im Unterricht aufzuarbeiten und Kindern und Jugendlichen Hilfs- und Beratungsangebote näherzubringen.
Künstliche Intelligenz ist mittlerweile in fast allen Lebensbereichen vertreten: im Alltag, im Berufsleben und im Bildungswesen. Häufig wird bei der Diskussion um den Einsatz von KI jedoch nur die Perspektive von Erwachsenen berücksichtigt. Die neue Studie der Vodafone-Stiftung „Pioniere des Wandels“ hingegen hat zu Jahresbeginn Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 20 Jahren aus Deutschland zu ihren Eindrücken, Wünschen und Vorschlägen für den Umgang mit KI im schulischen Kontext befragt. In der Studie äußern sich die Befragten klar zu den von ihnen wahrgenommenen Vorteilen und Nachteilen von KI im Unterricht und stellen vor, welche Themen und Kompetenzen für die sichere Nutzung von KI sie in der Schule vermittelt bekommen wollen.
Drei Viertel aller Befragten gaben an, schon einmal eine KI-Anwendung für persönliche oder schulische Zwecke genutzt zu haben. Besonders beliebt sind dabei Anwendungen wie ChatGPT (46%), Google Lens (25%) und DeepL (19%). Vor allem werden diese zur Informationssuche (58%), für Begriffs- und Themenerklärungen (jeweils 50% und 45%) und für das Aufzeigen von Lösungswegen (32%) genutzt. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehen darüber hinaus auch großes Potenzial in der Nutzung von KI für Übersetzungen und ein besseres Verständnis von Fremdsprachen (84%), zum Lösen mathematischer Aufgaben (72%) und zur Erstellung von Zusammenfassungen (68%). Jedoch besitzen viele nicht ausreichend Informationen über Künstliche Intelligenz, um diese effektiv und sicher zu bedienen und mit Herausforderungen richtig umzugehen.
Deswegen wünscht sich die Mehrheit die Thematisierung und Nutzung von KI als festen Bestandteil des Unterrichts. Denn derzeit kommt KI an Schulen nach Angaben der Befragten noch rundum zu kurz: nur 17% aller Schulen haben bereits klare Regelungen bezüglich KI, an drei Vierteln aller Schulen ist KI hingegen entweder gar kein Thema oder es gibt noch keine einheitlichen Regelungen für deren Nutzung. 7% der Schulen haben KI sogar komplett verboten. Und das, obwohl die Mehrheit der 14- bis 20-Jährigen davon überzeugt ist, dass KI den Unterricht in den kommenden drei bis fünf Jahren stark verändern wird. Auch glauben sie, dass KI-Kenntnisse für ihr späteres Berufsleben unerlässlich sein werden.
Deswegen ist eine Einführung in das Thema nach Schulabschluss, etwa in der Universität oder bei der Ausbildung, für viele Befragte zu spät. Sie meinen, Schüler*innen sollten schon ab der Sekundarstufe I im Umgang mit KI geschult werden. Am sinnvollsten halten die Befragten dabei den Start ab der 7. Klasse (33%), aber auch der Beginn ab der 5. Klasse wird von vielen befürwortet (24%). Einen Einsatz von KI in der Grundschule wünscht sich hingegen kaum jemand. Besonders stark soll KI im Fremdsprachenunterricht (57%), in Mathe (57%) und in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern (51%) eingesetzt werden.
Zwar sieht mit drei Vierteln die Mehrheit den Einsatz von KI positiv, jedoch stehen besonders Jugendliche und junge Erwachsene mit einem niedrigeren formalen Bildungsniveau KI eher kritisch gegenüber. Dies kann daher stammen, dass diese oft über weniger Informationen und Kenntnisse über KI verfügen. Diese Wissenslücke könnte zu einer Vergrößerung der „Digital Divide“ führen und Schüler*innen aus solchen Verhältnissen bei der Nutzung von KI-Technologien benachteiligen. Viele der Befragten halten es deshalb für wichtig, sowohl die Vorteile von KI für die Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu beleuchten als auch die Gefahren und die Bewältigung von Problemen im Bezug auf KI an Schulen zu behandeln. Auch sollen die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von KI in der Schule und im Alltag aufgezeigt werden und die konkrete Bedienung und Funktionsweise von KI erläutert werden. Dieses Wissen über KI soll mit konkreten Kompetenzen verknüpft werden, die einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit KI gewährleisten sollen. So wollen Schüler*innen lernen, dass man nicht alles glauben soll, was man liest oder sieht (64%), Informationen kritisch hinterfragen muss (50%) und wie man seine Daten online schützt (59%).
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen versprechen sich durch den Einsatz von KI unter anderem stärker individualisierten Unterricht, z. B. durch Erklärungen von Themen, die man nicht verstanden hat (49%), Analyse von Fehlern und Vorschläge für Verbesserungen und Erklärungen während des gesamten Lernprozesses (42%) und durch die anschauliche Gestaltung des Unterrichts durch den Einsatz von digitalen Inhalten (38%). Andererseits machen sich viele Sorgen, dass die eigenen Leistungen nicht mehr von KI-generierten Antworten zu unterscheiden sein werden (57%), man das Lernen an sich verlernt (49%) und Betrugsversuche nicht mehr aufdeckbar sein werden (34%). Auch erkennt ein großer Teil, dass in KI bestimmte Vorurteile einprogrammiert sein könnten und diese bestimmte Perspektiven nicht berücksichtigen könnte (30%).
Im Bezug auf das erste Problem, der erschwerten Abgrenzung von Eigenleistungen und Antworten einer KI, wurden die 14- bis 20-Jährigen nach potenziellen Lösungsansätzen gefragt. Mit 59% wünscht sich die Mehrheit, dass Prüfungen weniger Auswendiglernen beinhalten und aus mehr Anwendungs- und Problemlösungsfragen bestehen. Auch fordert über die Hälfte, dass Prüfungen stärker an den individuellen Lernstand der Schüler*innen angepasst werden sollten. Einige schlagen darüber hinaus vor, dass Klausuren durch eine kontinuierliche Bewertung des Lernfortschritts ersetzt werden könnten oder als mündliche Prüfungen abgehalten werden könnten.
Die Studie zeigt auf, dass Schüler*innen den Einsatz und die Nutzung von KI und die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen rund um KI an Schulen fordern. Lehrkräfte sind gefordert sich relevante Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen, um Informationen über KI kompetent an ihre Schüler*innen vermitteln zu können. Die unten aufgelisteten Unterrichtsmaterialien und Angebote sollen Lehrkräfte dabei unterstützen, erste Eindrücke zum Thema KI zu gewinnen und KI im Unterricht zu thematisieren:
Es ist die Aufgabe aller Lehrkräfte, ihre Schüler*innen so gut wie möglich auf ihrem Bildungsweg und bei ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Dazu zählt jedoch nicht nur die Schulung in den klassischen Fächern wie Deutsch, Mathematik oder Englisch, sondern auch der Erwerb weiterer wichtiger Kompetenzen. Mit der rasanten Digitalisierung wird besonders die Medienbildung ein immer bedeutender Teil jener Kompetenzvermittlung.
Allerdings fällt es oft schwer, angemessene Unterrichtsmaterialien für junge Menschen mit Einschränkungen beim Lesen und Verstehen zu finden. Um allen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu wichtigen Informationen und Bildungsinhalten zu ermöglichen, müssen deswegen Angebote in leicht verständlicher Sprache her. Diese fördern die Inklusion und Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen an der digitalen Gesellschaft und ermöglichen es ihnen, sich sicher und selbstbewusst im Internet zu bewegen. Deswegen haben wir für Sie kostenlose Arbeitsblätter, Erklärtexte, Broschüren und vieles mehr in Leichter Sprache zu den Themenfeldern Jugendmedienschutz und Medienpädagogik gesammelt, um die Förderung der digitalen Kompetenzen aller Schüler*innen zu erleichtern.
Für den Einstieg in die Medienbildung und die Aneignung erster Kenntnisse ist es oft hilfreich, zentrale Begriffe wie Medien, Digitalisierung oder soziale Netzwerke nachschlagen zu können. Die folgenden Angebote bieten kurze, leicht verständliche Begriffsdefinitionen und längere Erklärtexte in vereinfachter Sprache, um grundlegende Fragen wie „Was ist ein Computer?“ oder „Was kann ich mit einem Smartphone alles machen?“ zu klären.
Umfangreichere Unterrichtseinheiten aus beispielsweise Arbeitsblättern, Broschüren, Stundenablaufplänen und Videos hingegen eignen sich, um Themen zu vertiefen und zu festigen. Die hier vorgestellten Materialien thematisieren verschiedenste medienpädagogische Schwerpunkte, wie Cybermobbing, Desinformation und Extremismus, aber auch die Rolle von Influencer*innen, Geschlechterstereotypen in Musikvideos und Datenschutz. Einige wurden fächer- oder altersspezifisch konzipiert, während andere frei in allen Klassenstufen und Fächern eingesetzt werden können, soweit gewünscht.
Für Eltern stellt Elternguide.online zusätzlich Texte in Leichter Sprache zu Verfügung. Sie sollen dabei helfen, den richtigen Medieneinsatz für verschiedene Altersklassen einzuschätzen und welche Angebote und Geräte sich für Kinder und Jugendliche in verschiedenen Lebensphasen eignen.