weitklick – Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung veranstaltet ein kostenfreies Webinar am 29.04.2025 zum Thema „Künstliche Intelligenz verstehen, Medienkompetenz fördern“. Es findet von 16 bis 18 Uhr statt.
Was bedeutet der Begriff KI? Welche Chancen und auch Risiken stecken in KI-Anwendungen? Wie können Lehrkräfte junge Menschen im verantwortungsvollen Umgang mit KI unterstützen?
Im Webinar tauchen Lehrende gemeinsam mit Expert*innen aus Forschung und medienpädagogischer Praxis in die Welt der Künstlichen Intelligenz ein. Sie erhalten einen kompakten Überblick über die Grundlagen von KI und maschinellem Lernen.
Ob im Kontext von Chatbots, Sprachassistenten oder anderen digitalen Anwendungen, überall begegnet man jetzt dem Begriff „Künstliche Intelligenz“. Auch Kinder und Jugendliche werden im privaten und schulischen Alltag immer wieder damit konfrontiert. Doch nicht alle wissen, was KI eigentlich ist und wie sie funktioniert.
Es wird darauf eingegangen, welche Chancen sich durch die Nutzung von KI-Tools in der Lehrpraxis ergeben, aber auch welche Risiken KI birgt und wo Grenzen in der Anwendung gesetzt werden müssen.
Gastreferent Steffen Brill (Lehrkraft & Gründer von eduhu) blickt auf die Grenzen und Potenziale von KI in der Lehrpraxis. Gemeinsam wird diskutiert, wie Medienbildung rund um KI mit Jugendlichen gelingen kann!
Ermöglicht wird das Webinar durch das Programm „Experience AI“: Die FSM setzt dies in Partnerschaft mit der Raspberry Pi Foundation und durch finanzielle Unterstützung von Google.org mit dem Projekt weitklick in Deutschland um.
Elternguide.online veranstaltet einen kostenlosen virtuellen Elternabend am 19.05.2025 zum Thema „Mein erstes Smartphone – so startet Ihr Kind sicher und entspannt“ mit den Expertinnen Sophie Pohle (Deutsches Kinderhilfswerk) und Sophia Mellitzer (JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis). Er findet von 17:00 bis 18:00 Uhr statt.
Mit dem ersten Smartphone bieten sich Ihrem Kind unzählige neue Chancen für Spiel, Spaß und Bildung. Aber die Nutzung birgt auch Risiken in Form von Kostenfallen, ungewünschtem Kontakt zu Fremden sowie nicht kindgerechten Inhalten und vielem mehr. Wie Sie Ihr Kind vorab durch sowohl Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen als auch altersgerechte Apps schützen und während der Nutzung begleiten können, erfahren Sie bei dem virtuellen Elternabend von Elternguide.online!
Zur Anmeldung auf Elternguide.online
Moderation: FSM e.V.
Hinweis: Der virtuelle Elternabend findet per Zoom statt. Er ist kostenlos und offen für alle Interessierten! Dieser Elternabend wird weder gestreamt noch aufgezeichnet. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.
Seit 2021 ist die Anzahl an Kindern und Jugendlichen, die von Cybermobbing-Erfahrungen berichten, rasant gestiegen. War es laut der SINUS-Studie 2024 vor vier Jahren noch knapp die Hälfte, sind es seit dem vergangenen Jahr zwei Drittel. Laut der Studie ist der Grund für diesen Anstieg in erster Linie, dass immer mehr Kinder und Jugendliche bemerken, wenn andere von Cybermobbing betroffen sind. Das kann zum einen daran liegen, dass nun allgemein ein höheres Bewusstsein für Cybermobbing herrscht und infolgedessen mehr Heranwachsende das Phänomen akkurat identifizieren können. Zudem könnte die stärkere Sensibilisierung für Cybermobbing in den letzten Jahren zur einer Enttabuisierung des Themas geführt haben, wodurch sich weniger Kinder und Jugendliche schämen, darüber zu reden (SINUS-Studie 2024).
Trotzdem muss fortlaufend Aufklärungsarbeit geleistet werden, denn die Zahl der Betroffenen und Täter*innen bleibt weiterhin auf dem gleichen Niveau und über 57 Prozent der Jugendlichen begegnen jeden Monat beleidigenden Kommentaren im Internet (SINUS-Studie 2024; JIM-Studie 2024). Zudem ist ein Viertel der Fälle von psychischer Gewalt an Schulen auf Cybermobbing zurückzuführen (DGUV Barometer 2024). Um effektiv gegen Cybermobbing vorgehen zu können, ist es wichtig das Phänomen und seine Formen verstehen, erkennen und dagegen handeln zu können.
Cybermobbing wird definiert als „das gezielte Fertigmachen, Bedrohen, Demütigen und Belästigen anderer Personen über Online-Angebote wie Soziale Medien und Messenger. Die Täter*innen mobben meistens systematisch über einen längeren Zeitraum und kennen ihre Opfer in der Regel persönlich“ (WAKE UP!). Die derzeit häufigsten Formen von Cybermobbing sind Beleidigungen (74%), Gerüchte (52%), soziale Ausgrenzung (33%), Belästigung (26%) und das Posten von peinlichen Videos oder Bildern (32%) sowie von Geheimnissen und vertraulichen Informationen (23%) (SINUS-Studie 2024). 29 Prozent der Jugendlichen haben darüber hinaus schon einmal Erfahrungen mit sexueller Belästigung in Verbindung mit Hass und Mobbing im Internet gemacht (JIM-Studie 2024). Kinder und Jugendliche mit einem formal niedrigen Bildungshintergrund sind dabei überdurchschnittlich häufig von Cybermobbing betroffen. Mädchen äußern häufiger mit bestimmten Formen von Cybermobbing wie Gerüchten, Beleidigungen oder sexualisierten Kommentaren in Kontakt zu kommen als Jungen (SINUS-Studie 2024; JIM-Studie 2024).
Cybermobbing findet vor allem auf den bei jungen Menschen beliebtesten Plattformen statt, z.B. über WhatsApp (50%), TikTok (43%), Instagram (38%), Snapchat (27%) und in Online-Foren bzw. Chatrooms (23%) (SINUS-Studie 2024; JIM-Studie 2024).
Die wichtigsten Anlaufstellen für Betroffene sind weiterhin die eigenen Eltern (70%) sowie Freund*innen (43%). Aber auch Lehrer*innen und Tutor*innen werden von etwa einem Viertel als vertrauenswürdige Ansprechpartner*innen wahrgenommen. Insgesamt werden schulische Hilfsangebote jedoch vom Großteil als wenig hilfreich eingestuft oder den Befragten sind erst gar keine Angebote oder Aktivitäten gegen Cybermobbing an ihrer Schule bekannt (SINUS-Studie 2024). Online-Beratungsstellen und -Hilfsangebote werden ebenso wenig genutzt, entweder weil sie der Mehrheit nicht bekannt sind oder die Nutzung als zu umständlich betrachtet wird (SINUS-Studie 2024; Lauter Hass — leiser Rückzug). Fast ein Viertel der Opfer ignoriert das Problem überdies einfach oder versucht es selbst zu lösen. Weitere 5 Prozent wissen nicht, an wen sie sich wenden können. Vor allem formal Niedriggebildete, eine der vulnerabelsten Gruppen, wenden sich nur selten an Lehrkräfte und Freund*innen und versuchen ihre Probleme stattdessen selbstständig zu lösen (SINUS-Studie 2024).
Es gilt also, Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht oder Bildungsstand über die Merkmale, Erscheinungsformen und Folgen von Cybermobbing aufzuklären und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Lehrkräfte sollten das Thema nicht nur im Unterricht stärker behandeln, sondern idealerweise auch als Anlaufstellen im Notfall wahrgenommen werden. Des Weiteren müssen Schulen bessere Infrastrukturen gegen Cybermobbing ausbauen und deren Existenz für Schüler*innen kenntlich machen.
Einige hilfreiche Lern- und Unterstützungsangebote zu Cybermobbing haben wir deswegen hier als Überblick für Sie zusammengestellt:
Elternguide.online veranstaltet einen kostenlosen virtuellen Elternabend am 03.04.2025 zum Thema „Demokratie digital: Mit Kindern sicher und altersgerecht politische Themen im Netz entdecken“ mit Maria Wiesner und Udo Lihs (fragFINN). Er findet von 17:00 bis 18:00 Uhr statt.
US-Wahlen, Bundestagswahlen, Krieg in der Ukraine und in Gaza: Politische Themen machen aktuell immer häufiger Schlagzeilen, die dann in den sozialen Medien kontrovers diskutiert werden. Dabei fallen oft falsche Aussagen oder es werden manipulierte Inhalte geteilt und schnell verbreitet. Besonders für Kinder im Grundschulalter ist es meist schwierig, Wahres von Falschem zu unterscheiden und altersgerechte, vertrauenswürdige politische Informationen zu finden.
Doch wie können Eltern ihre Kinder zwischen 6 und 12 Jahren dabei unterstützen, geeignete Nachrichtenangebote und für sie verständliche Informationen zu finden? Wie können Kindersuchmaschinen bei der sicheren Suche helfen? Und wie erkennt man eigentlich Desinformation und Deepfakes? Dies und viele weitere praktische Tipps lernen Sie beim virtuellen Elternabend kennen.
Zur Anmeldung auf Elternguide.online
Moderation: FSM e.V.
Hinweis: Der virtuelle Elternabend findet per Zoom statt. Er ist kostenlos und offen für alle Interessierten! Dieser Elternabend wird weder gestreamt noch aufgezeichnet. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.
Im Jahr 2022 rief die Europäische Kommission die neue BIK+-Strategie für die Initiative „Better Internet for Kids“ (BIK) ins Leben. Mit ihr verfolgt sie drei Kernanliegen: die Gewährleistung der Onlinesicherheit für Kinder und Jugendliche, die Vermittlung nötiger digitaler, medialer und technischer Kompetenzen an diese und die Förderung ihrer aktiven Teilhabe an Debatten rund um verwandte Themen. Nun erfolgte zum ersten Mal eine Evaluation der bisherigen Effektivität dieser Strategie. Dafür wurden unter anderem 759 Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren aus 22 europäischen Ländern in Gruppendiskussionen dazu eingeladen, von ihren Eindrücken und Erfahrungen mit der Strategie zu berichten und Verbesserungsvorschläge und Wünsche für die Zukunft zu äußern. Dabei gingen sie auch darauf ein, was Schulen und Lehrkräfte tun könnten, um die Strategie im schulischen Kontext besser umzusetzen.
Obwohl die Mehrheit der Befragten angab, die Schule sei der wichtigste Ort zur Vermittlung von Informationen und Kompetenzen für die Onlinesicherheit, ergab sich ein eher gemischtes Bild bezüglich der derzeitigen Qualitätder schulischen Arbeit dazu. Viele berichteten, dass Onlinesicherheit an ihren Schulen bisher entweder gar nicht thematisiert wurde oder nur wenige Themen oberflächlich behandelt wurden. Während Cybermobbing und Hate Speech beispielsweise öfter in der Schule besprochen werden, kommt der Schutz der eigenen Daten und Privatsphäre noch deutlich zu kurz.
Zudem werden die im Unterricht verwendeten Materialien als überholt und zu langweilig wahrgenommen. Das liegt laut den Befragten vor allem daran, dass Lehrkräften das nötige Wissen fehlt, um über Risiken von aktuellen Trends oder auf beliebten Plattformen zu reden. Nur wenige würden soziale Medien selbst nutzen und somit proaktiv auf Problematiken nahe der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen eingehen. Deswegen wünschen sich einige Schüler*innen auch, nicht mehr nur von Lehrkräften, sondern auch von älteren Schüler*innen lernen zu können.
Darüber hinaus wünschen die Befragten sich mehr methodisch interessante und thematisch diverse Materialien. Sie fordern, stärker in den Gestaltungsprozess der Unterrichtseinheiten involviert zu werden und dass traditioneller Frontalunterricht durch Seminare, interaktive Workshops, Rollenspiele, Gastvorträge und Projekte ergänzt wird. Abwechslungsreichere Materialien wie informative Poster, Praxisbeispiele und Spiele werden ebenfalls verlangt. Die folgenden Angebote von Medien in die Schule können Ausgangspunkt für die Gestaltung eines solchen vielfältigeren Unterrichts sein:
Dass viele Inhalte online falsch, manipuliert oder KI-generiert sind, wissen mittlerweile fast alle Kinder und Jugendlichen. Sorgen diesbezüglich machen sie sich jedoch paradoxerweise noch nicht. Besonders jüngere Kinder vertrauen oft Informationen, ohne diese zu hinterfragen oder zu prüfen, die sie im Internet sehen oder die ihnen von Anwendungen wie ChatGPT geliefert werden. Es herrscht außerdem wenig Verständnis dafür, warum Menschen Desinformation verbreiten und welche Konsequenzen dies haben kann. Trotz der Tatsache, dass Schüler*innen auch bei der Recherche für und in der Schule häufig auf Fake News, nicht vertrauliche Quellen und Deepfakes stoßen, wird das Thema „Desinformation“ im Unterricht eher selten besprochen. Dadurch mangelt es ihnen an konkreten Strategien, wie man Desinformation erkennen kann. So verlassen sich viele ausschließlich auf ihr Bauchgefühl. Die folgenden Materialien können bei der Vermittlungen entsprechender Strategien helfen:
Die Selbstlernkurse zum Thema „Desinformation“ von weitklick können zudem zur Weiterbildung von Lehrkräften genutzt werden und Informationslücken schließen, die aktuell noch von vielen Schüler*innen gesehen werden.
Künstliche Intelligenz ist ein weiterer Schwerpunkt, der aus Sicht der Befragten an Schulen oft vernachlässigt wird. Ein Großteil der Schüler*innen möchte mehr darüber lernen, wie KI funktioniert und wie man sie verantwortungsvoll und effektiv einsetzen kann. Solches technisches Grundwissen ist auch Voraussetzung für die informierte Teilhabe an Diskussionen über den Einsatz von KI in verschiedenen Lebensbereichen.
Außerdem berichten viele Kinder und Jugendliche, dass sie Probleme dabei haben, ihre Bildschirmzeit einzuschränken. Das könnte unter anderem dazu führen, dass ihre realen Verantwortungen und Aktivitäten wie Hausaufgaben, Treffen mit Freund*innen oder Zeit mit der Familie zu kurz kommen. Sie wünschen sich mehr Hilfe und Unterstützung, um ihren eigenen Medienalltag reflektieren und planen zu können.
Am 27. Januar 2025 fand der 80. Gedenktag der Befreiung des NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz statt. Zu diesem Anlass erscheint der Dokumentarfilm „Auschwitz – Countdown zur Befreiung“ als internationales Gemeinschaftsprojekt. Angelehnt an die Dokumentation veröffentlichen wir mit der Zusatzeinheit „Antisemitismus online. Wie kannst du Holocaustleugnung und Antisemitismus im Netz erkennen und von Aufklärungsangeboten lernen?“ ein Unterrichtsmaterial, das Lehrkräften dabei hilft, sich mit Jugendlichen über Antisemitismus auf Online-Plattformen auseinanderzusetzen. Es arbeitet dabei u.a. mit ausgewählten Filmausschnitten. Die gesamte Dokumentation kann von Lehrenden und Schüler*innen (ohne erforderliche Abo-Anmeldung / ohne Werbung) hier online angeschaut werden.
Laut der JIM-Studie 2024 stößt die Mehrheit der Jugendlichen mittlerweile online regelmäßig auf mindestens eines dieser Phänomene. Jedoch sind Desinformation und Hass nicht immer sofort zu erkennen: Besonders Juden*Jüdinnen sind häufig von solchen Phänomenen betroffen, beispielsweise in Form von codierten, antisemitischen Beiträgen online. Durch die neue Zusatzeinheit „Antisemitismus online“ sollen Jugendliche deshalb dazu befähigt werden, Hassrede gegen Juden*Jüdinnen zu erkennen, zu widerlegen und aktiv gegen solche Inhalte zu handeln.
Zur Zusatzeinheit und Download verschiedener Dateiformate | Direkt zum PDF
Das medienpädagogische Portal MEDIENRADAR bietet zum Dokumentarfilm „Auschwitz – Countdown zur Befreiung“ ein pädagogisches Filmheft für Lehrende an, um Themen wie den Holocaust, Antisemitismus, Nationalsozialismus und Erinnerungskultur fundiert im Unterricht oder Workshops zu behandeln. Es enthält Hintergrundwissen, Aufgaben und didaktische Anknüpfungspunkte – ideal ab Klassenstufe 9:
Zum Lernmodul auf medienradar.de | direkt zum Filmheft (PDF)
Anlässlich Anne Franks Geburtstag findet am 12. Juni 2025 ein bundesweiter Aktionstag von Schulen gegen Antisemitismus und Rassismus statt. Die Anmeldung dazu läuft noch bis zum 28. Februar. Unter dem Motto „Erinnern und Engagieren digital“ werden die teilnehmenden Schulen dazu motiviert, sich mithilfe verschiedener digitaler Erinnerungsangebote mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust auseinanderzusetzen. Außerdem werden sie dazu angeregt, die Vergangenheit kritisch zu reflektieren und daraus Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen.
Organisiert wird die Aktion vom Anne Frank Zentrum, welches ebenfalls vielfältige, kostenfreie Lernmaterialien für angemeldete Schulen in Print und digital bereitstellt. Anhand einer Plakatausstellung, Zeitungsbeiträgen und einem Zeitzeugen-Interview mit der Jüdin Rozette Kats sollen die Schüler*innen mit dem Leben der Anne Frank und vieler anderer Jüdinnen*Juden unter dem Nationalsozialismus vertraut gemacht werden. Aber auch Lehrkräfte können durch das Begleitheft und Online-Workshops mehr über Antisemitismus und Erinnerungskultur online lernen.
Die Anmeldung dazu erfolgt bis zum 28. Februar 2025 über dieses Formular.
Doch nicht nur am Anne Frank Tag selbst sollen Schulen aktiv werden. Die Schulen werden dazu eingeladen, sich auch in den Wochen rund um den Aktionstag mit der Thematik zu beschäftigen und eigene Projekte zu organisieren. Für den Einsatz im Unterricht eignet sich dazu unsere Zusatzeinheit „Antisemitismus online“. Darin wird thematisiert, wie man versteckte antisemitische Botschaften im digitalen Raum erkennt und es werden weitere digitale Erinnerungsangebote vorgestellt. Zudem stellt das Anne Frank Zentrum auch die Lernmaterialien und eine Karte der Schulprojekte aus den vergangenen Jahren zur Verfügung, die als Anhaltspunkte für eigene Aktionen dienen können.
Am 23. Februar 2025 findet in Deutschland die Bundestagswahl statt. Etwa 2,3 Millionen Menschen dürfen zum ersten Mal an der Wahl zum Bundestag teilnehmen. In unserer schnelllebigen und von Medien sowie Informationsmassen geprägten Gesellschaft sind Erstwähler*innen nun auch mit dem Bundestagswahlkampf konfrontiert.
Besonders Desinformation und Verschwörungserzählungen werden jedoch von bestimmten Akteuren online eingesetzt, um Verwirrung und Unruhe zu stiften, gesellschaftliche Spaltungen zu bewirken und ihre eigenen politischen Interessen durchzusetzen. Dabei können jene Falschinformationen viele verschiedene Formen annehmen: Deepfakes und anderweitig manipulierte Fotos von Politiker*innen, Posts mit falschen Informationen zu den Wahlen, verfälschte Screenshots von Nachrichtenschlagzeilen und vieles mehr. Solche Inhalte können sich online rasant verbreiten und den politischen Diskurs stark polarisieren und die Wahlen delegitimieren, was die Demokratie gefährden kann. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Kinder und Jugendliche für jegliche Art von Desinformation sensibilisiert werden, damit sie Fakten von Fakes unterscheiden und verstehen können, mit welchem Ziel Desinformation verbreitet wird. Mehr dazu, wie sich Desinformation auf die Demokratie auswirkt finden Sie im weitklick-Beitrag „Wie gefährdet Desinformation die Demokratie?“.
Während des Wahlkampfes kursieren überall, vor allem in den sozialen Medien, widersprüchliche Informationen. Die erste Anlaufstelle für Fragen zur Wahl selbst sollte dabei immer die offizielle Webseite der Bundesregierung sein. Dort lässt sich leicht herausfinden, wann die Wahl stattfindet, wie eine Briefwahl abläuft, welche Wahlgrundsätze es in Deutschland gibt und warum die Wahl vorgezogen wurde.
Auch unabhängige Faktencheck-Organisationen spielen eine wichtige Rolle bei der Überprüfung und Widerlegung von Desinformation. Es ist immer eine gute Idee, Informationen über mehrere Quellen zu prüfen und im Zweifelsfall auf einen Faktenchecker zurückzugreifen. Hier ist eine Auswahl an hilfreichen Faktencheckern für die Wahl:
Ebenso wichtig ist es, dass Schulen und andere Bildungseinrichtungen sich dafür einsetzen, die Medienkompetenz junger Menschen zu stärken und ihr kritisches Denken zu fördern. Denn nur so können Kinder und Jugendliche vertrauenswürdige und unseriöse Quellen voneinander unterscheiden und sich selbstständig eine eigene politische Meinung bilden. Angebote wie der faktenstark Trust-O-Mat oder der Newstest können Kinder und Jugendliche darauf aufmerksam machen, wie anfällig auch sie für Desinformation sein können und mit welchen Strategien sie diese in Zukunft besser handhaben können.
Auch die folgenden Angebote können dabei helfen, die Themen Desinformation und Verschwörungserzählungen generell und spezifisch im Kontext der Bundestagswahl im Unterricht zu beleuchten:
Wir empfehlen zwei Veranstaltungen anlässlich des Safer Internet Days. Unter dem Motto „Keine Likes für Lügen!“ widmet sich der SID 2025 den Themen Desinformation, Extremismus und Populismus im Netz. Am 11.02.2025 von 10:00 bis 11:30 Uhr findet dazu eine digitale Schulstunde für Schüler*innen der Klassen 8 bis 10 statt, gefolgt von einem Webinar für Fachkräfte und Eltern am 18.02. zwischen 17:00 und 18:30 Uhr.
Die Veranstaltungen sind Aktionen des deutschen Safer Internet Centres, zu dem neben der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) auch klicksafe, eco, jugendschutz.net und die Nummer gegen Kummer e.V. gehören.
In der digitalen Schulstunde direkt am Safer Internet Day (11. Februar) erweitern die Schüler*innen gemeinsam mit medienpädagogischen Expert*innen nicht nur ihr Wissen über Desinformation und Rechtsextremismus, sondern stärken auch die eigene Handlungskompetenz und digitale Zivilcourage. Expert*innen von klicksafe und jugendschutz.net stellen den Teilnehmenden aktuelle Fallbeispiele und Erkenntnisse vor. Anschließend können sie selbst in Gruppenarbeiten, interaktiven Live-Umfragen und Fragerunden aktiv werden und ihre Kenntnisse festigen. Weitere Informationen über die Veranstaltung finden Sie hier.
Zur Anmeldung bis zum 10.02.2025 über das Online-Formular
Im Webinar „Keine Likes für Lügen: Was tun gegen populistische und extremistische (Deep) Fakes im Internet? – Was Fachkräfte & Eltern wissen müssen“ erhalten Eltern und Fachkräfte am 18. Februar einen Überblick über aktuelle Trends und Phänomene im Bereich des Jugendschutzes, Beratungs- und Medienbildungsangebote sowie die rechtliche Lage bezüglich Falschinformationen, (KI-generierten) Deepfakes und Hate Speech. Weitere Informationen über die Veranstaltung finden Sie hier.
Zur Anmeldung über das Online-Formular
Hinweis: Die digitale Schulstunde und das Webinar sind kostenlos! Das Webinar findet per GoTo Webinar statt. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.
Der Safer Internet Day (SID) ist ein weltweiter Aktionstag für mehr Online-Sicherheit und für ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche. Er findet seit 2004 immer am Dienstag der zweiten Februarwoche statt und setzt jedes Jahr einen neuen thematischen Schwerpunkt im Rahmen des internationalen Mottos „Together for a better internet“. In Deutschland wird der Safer Internet Day von der EU-Initiative klicksafe koordiniert und stellt in diesem Jahr mit dem Motto „Keine Likes für Lügen! – Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz“ die Aufklärung und Befähigung von Kindern und Jugendlichen zum Erkennen von Falschinformationen sowie populistischen und extremistischen Narrativen in den Mittelpunkt.
Die medienpädagogische Bildungsinitiative Media Smart e.V. hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS) und der Universität Duisburg-Essen neue Unterrichtsmaterialien zur Unterstützung von Lehrkräften konzipiert. Das Material entstand im Rahmen des gleichnamigen Forschungsprojektes „Junge Menschen in neuen digitalen Konsumrollen: Chancen fördern und Risiken reduzieren (JuMeNDiKo)“, welches zentrale Kompetenzen und Handlungsansätze herausgearbeitet hat, die Jugendliche benötigen, um Werbestrategien von Unternehmen zu durchschauen und mündig Konsumentscheidungen zu treffen, aber auch manipulierende und hassverbreitende Inhalte wie Desinformation („Fake News“) und Cybermobbing zu erkennen und zu entkräften.
Das Material enthält verschiedene multimediale Angebote wie Arbeitsblätter, Rollenspielkarten, digitale Umfragen und Animationsvideos. Es dient sowohl als Quelle für Hintergrundwissen für Lehrkräfte als auch als Arbeitsmaterial für Schüler*innen und als Anregung für den Austausch mit Erziehenden. Es ist vielfältig im Deutsch-, Ethik-, Religions-, Sachkunde- und Fremdsprachenunterricht einsetzbar und eignet sich besonders für die Klassenstufen 6 bis 9. Das Material kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
In Kapitel 1 wird vorgestellt, inwiefern die Nutzung von sozialen Netzwerken sowie der Kontakt zu überfordernden Inhalten und Werbung die Identitätsbildung von Heranwachsenden beeinflussen kann und welche Kompetenzen diese erwerben müssen, um gegen diese Einflussfaktoren Resilienz aufzubauen. Anschließend wird in den Kapiteln 2 und 3 aufgezeigt, wie Social Media-Anbieter Nutzer*innen auf ihren Plattformen halten und welche Marketingstrategien Unternehmen online anwenden, um zu Konsum anzuregen. In den Kapiteln 4 und 5 wird das eigene Nutzungsverhalten reflektiert und festgestellt, inwiefern bestimmte Inhalte Einfluss auf das eigene Verhalten haben und belastend wirken können. Diese Inhalte werden in Kapitel 6 kategorisiert und es wird erläutert, wie man sich kritisch damit auseinandersetzt und logische Fehler in der Rhetorik solcher problematischer Inhalte findet, aber auch wer dahintersteckt und welche Motive damit verfolgt werden. In Kapitel 7 lernen die Jugendlichen, wie sie selbst das Geschehen in den sozialen Medien und Konsumtrends positiv beeinflussen und sich aktiv gegen manipulierende Inhalte einsetzen können.
Im optionalen 8. Kapitel werden Hilfestellungen für Lehrkräfte gegeben, um in Kontakt mit den Eltern und Erziehungsberechtigten ihrer Schüler*innen zu treten, ihnen die Thematik kurz zu vermitteln und Strategien nahezubringen, mit denen sie ihre Kinder unterstützen können. Dadurch soll eine ganzheitliche Förderung der Schüler*innen auf schulischer und familiärer Basis gewährleistet werden.
Media Smart e.V. ist eine gemeinnützige Bildungsinitiative, die die Medien- und Werbekompetenz von Kindern und Jugendlichen fördert. Ihre Angebote setzen sich aus kostenfreien, medienpädagogischen Bildungsmaterialien wie den Media Snacks und Beiträgen rund um Medien und Werbung auf den sozialen Netzwerken zusammen.. Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) ist im Expertenbeirat vertreten.