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Jugend und Handy – Ständig vernetzt mit Smartphone & Co

Modul 3 – Lernen mit Smartphone und Co.

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Einführung

Wie eingangs dargelegt, vereint das moderne Handy eine immense Bandbreite an Funktionen.

  1. Mit einem Smartphone lassen sich fast alle Lernaktivitäten unterstützen, die auch sonst im Internet und mit digitalen Werkzeugen möglich sind:
    1. Informationsrecherche,
    2. die Bearbeitung und Verwaltung sowie das Üben von Wissen,
    3. die Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen und nicht zuletzt auch
    4. die Erstellung und Veröffentlichung von eigenen Arbeitsergebnissen.
  2. Hinzu kommen die ungezählten Zusatzfunktionen und -programme (Apps), vom Schrittzähler bis zur Sternenkarte, von der Blattbestimmung bis zum Mathetraining.
  3. Eine besondere Rolle spielen außerdem die Funktionen für Fotos, Video- und Tonaufnahmen.

Angesichts dieser Vielfalt ist ein umfassender Überblick darüber, wie Smartphones & Co. für das Lernen genutzt werden können, nicht mehr möglich. Die Einsatzmöglichkeiten sind prinzipiell so vielfältig wie das Lernen selbst. Entsprechend kann (und sollte) auch immer das Lernen Ausgangspunkt der pädagogischen Überlegungen sein. Nicht „Was kann ich mit dem Smartphone machen?“ lautet die Ausgangsfrage, sondern „(Wozu) Kann mir das Smartphone bei meinem Lernziel nützlich sein?“

Aufgeregte Debatten der letzten Jahre haben in Smartphone und Internet aus pädagogischer Sicht häufig die „dunkle Seite“ hervorgehoben. Es ist nicht anzuzweifeln, dass Gefahren und Probleme existieren, wie sie in den vorangegangenen Unterrichtseinheiten behandelt worden sind. Auch die exzessive Nutzung (in den Medien bisweilen leichtfertig als „Onlinesucht“ oder „Computerspielsucht“ bezeichnet, aber keineswegs gleichzusetzen) ist ein reales Problem, das der gesellschaftlichen Debatte und der pädagogischen Auseinandersetzung bedarf. In der Diskussion darf aber nicht aus den Augen verloren werden, dass der digitale Alltag von Jugendlichen nicht von einer problematischen, sondern von einer pragmatischen Nutzung geprägt ist. Zwar nutzen Jugendliche Smartphone & Co. mit großer Selbstverständlichkeit für alles Mögliche, also auch für das Lernen. Allerdings droht die Gefahr, dass aus einer einseitigen Wahrnehmung der Technologie irgendwo zwischen „problematisch“, „Spielkram“ und „Handyverbot“ eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wird. Zugespitzt: Wenn die Erwachsenenwelt Smartphones vor allem als Störfaktor thematisiert, werden auch die Jugendlichen die Potentiale für das Lernen nicht in den Vordergrund stellen.

Dabei sind die Potentiale enorm. Häufig werden als Argumente für das Lernen mit digitaler Unterstützung zuvorderst externe Gründe genannt. Dazu gehört das Argument, dass der Umgang mit digitalen Technologien im Rest der Welt und vor allem im Berufsleben selbstverständlich ist und daher auch die Schule darauf vorbereiten muss. Oder es wird angeführt, dass Schüler*innen mit digitalen Medien wie Smartphones motivierter lernen. Für diese Sichtweisen gibt es gute Begründungen.

Ein weiterer Grund gerät aber häufig in den Hintergrund, sollte aber gerade in pädagogischen Diskursen nicht aus dem Blick geraten: Die neuen Möglichkeiten der digitalen Inhalte, Formen und Werkzeuge passen besser als die traditionellen Medien zu den Ansprüchen, die an modernes Lernen gestellt werden:

  • Sie ermöglichen eine starke Individualisierung der Inhalte wie auch der Lernwege.
  • Sie unterstützen sowohl das individuelle Lernen als auch den Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Lernenden.
  • Sie unterstützen unterschiedliche Lernstile hinsichtlich z.B. der Darstellung von Inhalten, der Reihenfolge von Lernschritten oder des Tempos beim Lernen.
  • Sie ermöglichen Lernen als Aneignung oder als Konstruktion von Wissen, indem sie dem Lernenden eine aktive Auseinandersetzung mit Informationen ermöglichen.
  • Sie passen gut zum projektorientierten oder problembasierten Arbeiten, weil sie nicht nur unbegrenzten Zugang zu Informationen, sondern auch die Möglichkeiten zum eigenen Erstellen von Ergebnissen bieten.

Das alles bedeutet nicht, dass digitale Medien immer und überall zum Einsatz kommen müssen. Sie erweitern aber den Spielraum der Lehrenden und besonders der Lehrer*innen erheblich.
Smartphones können dabei eine zentrale Rolle spielen, weil sie ständig und immer präsent sind, also als stetiger Begleiter beim Lernen eingesetzt werden können. Auch ihre vielfältigen Möglichkeiten können das Lernen unterstützen.

Ziel

Vor dem skizzierten Hintergrund geht es in den Unterrichtseinheiten dieses Moduls zunächst darum, sich die Möglichkeiten des Lernens mit Smartphone & Co. bewusst zu machen. Diese werden häufig schon pragmatisch genutzt, ohne dass Jugendliche dafür unbedingt den Begriff „Lernen“ nutzen würden. Im Anschluss daran werden exemplarisch zwei Unterrichtseinheiten vorgeschlagen, die das Smartphone für ein Schulprojekt einsetzen, in dem das erarbeitete Wissen in Form einer „Geheimen Ausstellung“ im Schulgebäude verbreitet wird. Das Smartphone ist dabei sowohl Gegenstand der Auseinandersetzung („Wie kann mich das Smartphone beim Lernen unterstützen?“) als auch das Medium, mit dem die Nachrichten verbreitet werden. Durch die Umwandlung mittels QR-Codes zwischen digitalen und analogen Formen werden die unterschiedlichen Ebenen miteinander verbunden, zwischen denen sich das Lernen mit Smartphones & Co. bewegt:

  • Verbindung von Alltagswelt und Lernraum
  • Verbindung von digitalem und physischen Raum
  • Verbindung von allgegenwärtiger Verfügbarkeit und Nutzung in der konkreten Situationen
  • Verbindung von Form und Inhalt

Selbst wenn diese theoretischen Überlegungen beim Lernen in den Hintergrund treten, so werden sie doch über das eigene Handeln erfahrbar gemacht.

Zeitbedarf

Für das Modul sind insgesamt 135 Minuten vorgesehen, die sich z.B. in 45 und 90 Minuten, ggf. auch in drei mal 45 Minuten aufteilen lassen. Der Schwerpunkt liegt auf einer praktischen Arbeit, die mit einer theoretischen Unterrichtseinheit vorbereitet wird. Als fakultative Ergänzung lässt sich die in UE3-d beschriebene Rallye für Schüler jenseits des Projektes entwickeln. Dafür sind mind. 45 Minuten zusätzlich notwendig. Außerdem ist die Auswertung und Siegerehrung zu einem späteren Zeitpunkt zu planen und vorzubereiten.

Unterrichtseinheiten des Moduls
UE3-a „Was unterscheidet ein Handy vom Smartphone?“
Einstieg (UE entfällt, wenn Modul 1 und 2 bereits durchgeführt wurden)
(ca. 10 Min.)
UE3-b Wie kann das Smartphone mich beim Lernen unterstützen? ca. 45 Min.
UE3-c „Geheime Ausstellung“ mit QR-Codes ca. 90 Min.
UE3-d QR-Code-Rallye (fakultative Ergänzung) ca. 45 Min.
zusammen ca. 135-190 Min.

Inhalte

UE3-a – Was unterscheidet ein Handy vom Smartphone? Einstieg

Die Schüler*innen erkennen den Wandel vom mobilen Telefon (Handy) zum allgegenwärtigen Computer mit vielfältigen Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten (Smartphone).
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UE3-b – Wie kann das Smartphone mich beim Lernen unterstützen

Verdeutlichung der Möglichkeiten, das Smartphone gezielt zu Lernzwecken einzusetzen
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UE3-c – Geheime Ausstellung mit QR-Codes

Die allgemeinen Möglichkeiten zur Nutzung von Smartphone & Co. für das Lernen werden mit dem eigenen, konkreten Alltag verknüpft. Sowohl die Schule als Lebensraum, als auch das Lernen als individueller Prozess werden differenzierter und als gestaltbar wahrgenommen.
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UE3-d – QR-Code-Rallye

Basisinformationen und Anregungen für Schüler*innen außerhalb des Projektes
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