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Einführung
Jugendliche möchten die Welt verstehen, eine persönliche Meinung zu aktuellen Themen entwickeln und sich austauschen. Die Suche im Internet nach Information, Orientierung, Kommunikation und Unterhaltung bietet ihnen eine unüberschaubare Vielzahl und Vielfalt an Angeboten bzw. Suchergebnissen, die wahr oder unwahr, wenig aussagekräftig oder passgenau sein können.
Jugendliche nutzen für ihre Informationssuche zumeist Suchmaschinen (v. a. Google), die Videoplattform YouTube oder die Onlineenzyklopädie Wikipedia.[1]
Um relevante Suchergebnisse zu erhalten, brauchen sie Medien- und Informationskompetenz und sie müssen in der Lage sein, für ihre Suchanfragen geeignete Werkzeuge, Quellen und Bewertungsmethoden auszuwählen. Dafür müssen sie zunächst ihren eigentlichen Informationsbedarf erkennen, um entsprechende Informationen suchen, beurteilen und nutzen zu können.[2]
Die Jugendlichen müssen verstehen, dass Suchmaschinen Gatekeeper sind, die je nach Anfrage algorithmisch entscheiden, welche Informationen angezeigt werden, und dass diese Informationen individuell überprüft werden müssen. Sie müssen wissen, dass es verschiedene Suchmaschinen mit unterschiedlichen Sucharchitekturen gibt und dass je nach Zielstellung und Verwendungszweck einer Suche unterschiedliche Quellen und Vorgehensweisen notwendig sind. Zur Bewertung der Suchergebnisse gehört es, einzuschätzen, ob Informationen von professionellen Autor*innen verfasst worden sind oder ob es sich um nutzergenerierte Inhalte handelt.
Sich kompetent informieren zu können, ist insbesondere für Jugendliche wichtig, damit sie die Gesellschaft mitgestalten können. Je sicherer Jugendliche online suchen und recherchieren können, umso präziser sind ihre Suchergebnisse, und je kritischer sie Informationen bewerten können, desto besser können sie Unwahrheiten entlarven und Desinformation begegnen.
Ziel
Die bereits vorhandenen Kenntnisse und Strategien der Schüler*innen zu Möglichkeiten der Suche und Recherche im Internet werden vertieft. Ziel ist die Stärkung der Recherche- und Informationskompetenz, auf deren Grundlage die Schüler*innen alternative Angebote zur Suche und Recherche im Internet im Blick haben, die Relevanz und Glaubwürdigkeit der Suchergebnisse und Informationen besser abschätzen können und für mögliche Problembereiche (z. B. fehlende Neutralität und Überprüfbarkeit der aufgefundenen Informationen, werblicher Charakter von Suchergebnissen) sensibilisiert werden.
Zeitbedarf
Der zeitliche Aufwand ist äußerst flexibel. So können z. B. die inhaltlichen Teilaspekte (Suchmaschinen und Wikipedia) einzeln bzw. getrennt voneinander durchgeführt werden. Jede der Unterrichtseinheiten (UE) lässt sich innerhalb einer Schulstunde von 45 Minuten bearbeiten, teilweise auch zwei UE nacheinander. Ideal ist die Bearbeitung mehrerer Unterrichtseinheiten im Block, entweder im Rahmen von Doppelstunden oder in einer Projektphase. Falls Modul 1 schon durchgeführt wurde, kann die UE3-a mit 30 Minuten Dauer entfallen. Für alle Einheiten des Moduls zusammen sollten mindestens 105 Minuten eingeplant werden.
[1] Vgl.: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (MPFS) (Hrsg.) (2020): JIM-Studie 2020. 2014a, S. 35
[2] Vgl.: Deutscher Bibliotheksverband e. V.(dbv) (2016): Referenzrahmen Informationskompetenz, http://www.informationskompetenz.de/index.php/referenzrahmen (abgerufen am 27.09.2021)